Lörrach Schon bald tanzte der ganze Platz

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Die Formation „Ben & Kilya“ gastierten am Freitag auf dem Kirchplatz. Foto: Regine Ounas-Kräusel

Stimmen: In einem fast intimen Rahmen präsentierte das Festival erstklassige Bands aus der Region

Lörrach - Mit der Konzertreihe auf dem Kirchplatz hat das Stimmenfestival aus der Coronanot eine Tugend gemacht. Im kleinen, fast intimen Rahmen zwischen Burghof und Stadtkirche präsentierte das Festival erstklassige Bands aus der Region.

Am Freitag war fröhlich unbekümmerter Akustiksound des Duos Ben & Kilya zu hören. Patty Moon fesselte mit ihrer schönen Stimme und gefühlvoll, persönlichen Balladen. Am Samstag verbreiteten das Acoustic Trio von „Unojah“ und die Funk-Band Fatcat dagegen mit fettem Sound und tanzbaren Rhythmen jede Menge gute Laune.

Am Freitag eröffneten Ben & Kilya das Konzert vor halbleeren Stuhlreihen. Wegen des kühlen, unbeständigen Wetters tagsüber und eines Unwetters am späten Nachmittag seinen wohl einige Leute zu Hause geblieben, vermutete Burghofgeschäftsführer Andrés Ibarra bei seiner Begrüßung. Doch am Abend lieb es trocken.

Das Duo Ben & Kilya unterhielt mit selbst geschriebenen Liedern. Zu Akustikgitarre, Bass und Geige sangen die Beiden mit ihren warmen Stimmen über Liebe und Sehnsucht, Abschied und Lebensfreude. Immer wieder mündete die Musik in fröhliche Tanzrhythmen, die an Irisch Folk erinnerten.

Auch Patty Moon sang vor einem ruhig und aufmerksam lauschenden Publikum über sehr persönliche Momente ihres Lebens. Melancholisches war zu hören wie die Ballade „The Dawn“, die vom Tod ihrer Lieblingskatze und vom Abschied im Allgemeinen handelte. Wie alle Leider lebte auch dieses von Patty Moons ausdrucksstarker, warmer Stimme und der sparsamen Begleitung mit hellen tanzenden Tönen des Klaviers und dem beweglichen kraftvollen Cello von Silke Täubert. Andere Songs wie das Frühlingslied, das dem kleinen Vogel „Goudfinch“, dem Stieglitz, gewidmet war, handelten von Sehnsucht und Aufbruch.

Das Konzert Mit „Unojah“ und „Fatcat“ am Samstag war ausverkauft. Doch auch hier blieben Plätze leer, da wegen Corona nur rund 150 Tickets verkauft werden durften. Trotzdem hielt es die Menschen nicht lange auf ihren Stühlen, und schon bald tanzte der ganze Platz. Unojah sorgte mit einem wilden Mix aus Latin Grooves, marokkanischen Klängen und anderen tanzbaren Rhythmen für gute Laune.

Genauso machte Fatcat nach einer kurzen Pause weiter. Druckvolle Bässe, scharfe Riffs und Glanzlichter der Bläser, dazu die rotzige Stimme von Frontman Kenny Joyner: Mit ihrem energievollen Mix aus Funk, Hip-Hop und Eigenem sorgte die achtköpfige Band aus Freiburg für eine Riesenportion guter Laune. Den Musikern machte es hörbar Spaß, wie die Leute mitgingen und tanzten. Nach begeistertem Applaus kehrte Fatcat mehrmals für eine Zugabe auf die Bühne zurück und drehte nochmal so richtig auf.

Am Sonntag ging die Konzertreihe auf dem Kirchplatz mit der Freiburger Hip-Hop-Band „Zweierpasch“ und mit der Formation „Linder Notes“, die mit einer mitreißenden Mischung aus Jazz und Soul, unterlegt von groovenden Beats, zu Ende.

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