Das Publikum klatschte Kai Bosch, Benjamin Poliak und Marina Sigl in die Finalrunde. Bevor die Finalisten dann schlussendlich um die Gunst der Zuhörer wetteiferten, trat außer Konkurrenz Daniel Wagner, bestens bekannt bei den Lörracher Burghof-Slams, mit einem vehementen und bissigen politisch-kritischen Beitrag über „Kleine Schurkenstaaten am Rande der Welt“ auf und erhielt regen Beifall.
Kai Bosch begeistert mit seinem Erfahrungsbericht
Die Finalrunde eröffnete Benjamin Poliak mit dem Text „Lebkuchen“ über sonderbares Essverhalten, den Kindheits-(Alp)traum „Nachts im Supermarkt“, Übergewicht und Fremdwahrnehmung. Marina Sigl verknüpfte historische Ereignisse über den Kampf für Frauenrechte und die flammende Rede von Martin Luther King in ihrem Text über Gleichberechtigung: „Feminismus ist nicht Männerhass“. Sigl drehte in Sachen Rollenmuster und Mann-Frau-Klischees den Spieß um mit der Männerzeitschrift „Friedhelm“.
Kai Bosch ging in seinem Text offen mit seiner Situation als Mensch mit Behinderung um und schilderte mit erfrischendem Humor eine Begegnung auf einer Party. „So viele Schubladen in den Köpfen müssen noch geöffnet werden“, gab der junge Slam Poet als Devise aus, wie Inklusion funktionieren kann.
Die Entscheidung zum Schluss fiel denkbar knapp aus, das Publikum votierte zuerst per Beifallsorkan, schlussendlich mit Daumen hoch für Kai Bosch als Gewinner. Die maximale Applausstärke wurde auf der Siegerkarte gespeichert, die zwei Zuschauer während der Show im Burghof gestalteten.