Ein weiterer Blick zurück erinnert an das Jahr 1867 „mit Überlegungen für den dringenden Neubau einer Volksschule“. Feierlich eingeweiht wurde diese im Oktober 1872. Dazu heißt es: „Der wirkungsvolle, breitgestreckte dreistöckige Bau mit seinen 14 Schulsälen, einer Lehrerwohnung und der Wohnung des Schuldieners … zeugen, in welch‘ schöner Weise die Stadt Lörrach ihrer Aufgabe der Fürsorge für die Erziehung und Bildung der Jugend eingedenk ist.“
Rund 800 Kinder wurden damals konfessionsübergreifend in zwei Schichten unterrichtet. Die Möglichkeit, Kinder unterschiedlicher Konfession gemeinsam zu unterrichten, hatte überhaupt erst den Neubau ermöglicht, da sonst zwei separate Gebäude notwendig gewesen wären. In der Markgrafschaft Baden wurde dies ab dem Jahr 1868 vergleichsweise früh ermöglicht.
Start der Förderschule
Anfang des 20. Jahrhunderts geriet das Gebäude immer mehr unter Druck. 1904 zog die Handelsschule ein, deren Unterricht abends und samstags stattfand. 1908 begann mit einer „Hilfsklasse“ die Förderschule. Im selben Jahr kam Stetten mit seiner Volksschule zu Lörrach. Im Inflationsjahr 1923 wurden für 250 Millionen Mark Ausbesserungen vorgenommen. 1924 erhielt die Schule teilweise elektrisches Licht und Telefon.
„Die Hebelschule ist ein großes Stück Lörracher Schulgeschichte“, erinnert Bernnat und erläutert: „Bis auf das Gymnasium sind alle anderen Schularten aus der Hebelschule hervorgegangen.“ So wurde dort etwa eine erweiterte Volksschulbildung angeboten. Sie bildete die Vorstufe zur Realschule. Die nun 1300 Schüler bei 10 000 Einwohnern machten einen Erweiterungsbau notwendig, der bis 1900 an der Bahnhofstraße zum Amtsgericht hin realisiert wurde.
Im dritten Stock der Hebelschule war unter dem Namen „Fortbildungsschule“ die Gewerbeschule untergebracht. 1892 erfolgte der Bau der ersten Lörracher Turnhalle. Im gleichen Jahr wurde die „Bürger- und Töchterschule“ – mit Französisch für Begabte – eingerichtet.
Das Buch „150 Jahre Hebelschule. Ein Beitrag zur Schulgeschichte Badens und Stadtgeschichte Lörrach“ ist für 14,80 Euro im Dreiländermuseum und im Buchhandel erhältlich. Es ist in der Reihe der Lörracher Hefte erschienen.