Lörrach Schulentwicklung: Alles klar

Guido Neidinger
Im Neumatt-Quartier läuft die Werkrealschule aufgrund rückläufiger Schülerzahlen aus. Foto: Kristoff Meller

Bildung: Beschlossenes Szenario wird Zug um Zug umgesetzt.

Lörrach - „Es sind alle Entscheidungen getroffen.“ Mehrmals wiederholte Oberbürgermeister Jörg Lutz gegenüber der Presse diesen Satz gestern. Dazu genötigt fühlte er sich, nachdem in den vergangenen Tagen und Wochen immer wieder Stimmen aus der Kommunalpolitik laut geworden seien mit dem Tenor: Bei der Schulentwicklung muss endlich Klarheit geschaffen werden.

„Diese Klarheit haben wir“, betonte Lutz und erläuterte die Beschlüsse des Gemeinderats vom November 2016 noch einmal. Damals habe das Gremium nach einem umfassenden Beteiligungsprozess das sogenannte „Szenario 8“ beschlossen. Und daran werde Zug um Zug gearbeitet, bis es im Jahr 2024/25 umgesetzt sei.

Wesentliche Eckpunkte

Die wesentlichen Eckpunkte dieses Szenarios sind:   Alle Schulen auf dem Campus Rosenfels verbleiben dort.   Im Neumatt-Quartier läuft die Werkrealschule aufgrund rückläufiger Schülerzahlen aus. Damit entsteht Platz für das dritte Gymnasium. Geprüft wird noch, ob eine Sanierung der bestehenden Gebäude oder ein Neubau wirtschaftlicher ist. Nach den Beschlüssen zu Profil und pädagogischem Konzept des Gymnasiums wird ein Wettbewerb ausgelobt. Danach kann mit der Sanierung oder dem Neubau begonnen werden. Die Fertigstellung ist für das Schuljahr 2024/25 geplant. Es sollen bereits in den Schuljahren davor Fünftklässler am Hans-Thoma-Gymnasium eingeschult werden, die später ins dritte Gymnasium umziehen. Unklar ist noch ab wann. Wahrscheinlich ab dem Schuljahr 2020/21.   Die Klage gegen die abgelehnte Genehmigung der zweiten Realschule hat die Stadt nach einem Gemeinderatsbeschluss wieder zurückgenommen. Unabhängig von einer möglichen späteren Realschule wird die Hellbergschule bis 2023/24 saniert und als Werkrealschule weitergeführt. Eine mögliche spätere Realschulnutzung wird bereits mitgedacht. Der Oberbürgermeister geht davon aus, dass die Hellbergschule an Attraktivität gewinnt und zunehmend mehr Schüler anzieht. Die Hellbergschule wird teilweise ein- und teilweise zweizügig geführt.   Die Albert-Schweitzer-Schule wird zu einer dreizügigen Gemeinschaftsschule ausgebaut. Zum Schuljahr 2021/22 sollen der Schule über 2000 Quadratmeter mehr Platz zur Verfügung stehen.   Alle Grundschulen bleiben erhalten, womit eine wohnortnahe Beschulung gewährleistet ist.

„Die Schulentwicklungsplanung ist in voller Fahrt. Sie soll bis 2024/25 umgesetzt sein. Wir werden dann ein bedarfsgerechtes und noch attraktiveres Schulangebot in Lörrach haben“, unterstrich Lutz. Zu den Kosten der Schulentwicklung wollte er sich nicht äußern, „weil jede Zahl, die ich nenne, sich als falsch herausstellen wird.“ Aber: Teuer wird’s. Daran ließ er keinen Zweifel.

„Wir investieren sehr viel in Bildung und Kinderbetreuung“, unterstrich der Oberbürgermeister und verknüpfte diese Selbsteinschätzung mit Kritik am Land: „50 Euro für die Digitalisierung pro Schüler im Jahr sind einfach nicht genug.“

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