Lörrach Schullandheim Urberg: Rückzahlung steht noch aus

Peter Ade
Der Vorstand des Urberg-Fördervereins mit (v.l.) Klaus-Peter Schmidt, Claudia Kaiser, Albrecht Schmidt und Dr. Martin Haas Foto: Peter Ade

Der Träger des Schullandheims Urberg präsentiert eine gute Jahresbilanz, wartet aber weiter auf Geld.

Mit rund 620 Mitgliedern sowie optimalen Belegungszahlen und einem guten Spendenaufkommen bleibt der gemeinnützige Förderverein und Eigner des Schullandheims Urberg bei St. Blasien im Südschwarzwald weiterhin gut aufgestellt. Zu der Einrichtung heißt es, sie lade zu gemütlichem Wohnen in einem alten Bauernhaus ein.

Rückblick

Allerdings erschütterte im Sommer vergangenen Jahres ein Finanzskandal den Förderverein: Durch das Fälschen von Kontoauszügen und die Aufnahme eines Vereinskredits für private Zwecke habe der ehemalige Vorsitzende mehr als 200 000 Euro veruntreut, so der Vorwurf.

Der Mann hat seine Schuld eingeräumt. Die neue Vereinsführung hat Anzeige erstattet (wir berichteten).

Die Gerichtsverhandlung

Im August, so der Vorsitzende Albrecht Schmidt, wird vor dem Amtsgericht Lörrach die Verhandlung beginnen. Leider, so sagte er, lasse die vom Beschuldigten versprochene Rückzahlung des unterschlagenen Geldes noch immer auf sich warten. Der Verein sei im Übrigen weiterhin handlungsfähig. Das Finanzamt habe den Status der Gemeinnützigkeit ausdrücklich bestätigt.

Neuer Vorstand gewürdigt

Die Teilnehmer der Versammlung würdigten die Arbeit des neuen Vorstands in vollem Umfang. Schatzmeister Klaus-Peter Schmidt erklärte, man habe die Finanzen „sicher im Griff“. Die laufenden Ausgaben könnten nicht zuletzt aufgrund großzügiger Spenden „gut getätigt“ werden, was Frank Braun namens der Kassenrevisoren bestätigte.

Das Hans-Thoma-Gymnasium (HTG) und das Hebel-Gymnasium (HG) in Lörrach sowie das Kant-Gymnasium und das Oberrhein-Gymnasium in Weil am Rhein sind Besitzer des Hauses auf dem Dachsberg im Landkreis Waldshut. Es wird vom Verein betrieben und unterhalten. Mitglieder sind Eltern und Lehrer der vier Schulen.

Auf Spenden angewiesen

Das Haus besitzt rund 40 Betten, kann also nur eine Klasse beherbergen, was für die pädagogische Arbeit von großem Vorteil, für die Wirtschaftlichkeit von Nachteil ist. Es findet keine Beeinträchtigung durch fremde Gruppen statt. „Da sich vergleichbare Häuser jedoch erst ab 120 bis 150 Betten wirtschaftlich tragen, sind wir auf Mitgliedsbeiträge und Spenden angewiesen“, erläuterte Vorsitzender Schmidt am Rande der Vollversammlung im Gespräch mit unserer Zeitung.

Der Verein wurde 1954 für die Schüler des HTG gegründet und erwarb 1961 das Haus in Urberg. Seit 1968 wird es von HTG, HG und Kant gemeinsam getragen. Nach Gründung des OGW erweiterte sich der Kreis der Trägerschaft.  Die Schüler dieser Gymnasien werden bei der Belegung vorzugsweise berücksichtigt.

Die Investitionen

Seit Jahren wird in die Erneuerung des Hauses investiert, zum Beispiel in die Möblierung der Zimmer, die Sanierung des Speiseraums, in die völlige Erneuerung der Küche, in neue Türen und demnächst in den Umbau des Eingangsbereichs und die Renovierung des Aufenthaltsraumes.

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