Lörrach Schulpreis für das FES-Gymnasium

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Eine Delegation des „GymnasiumGemeinsam“ nahm einen ersten Preis im Wettbewerb „Sichtbar Evangelisch 2022“ entgegen. Foto: FES

Bildung: „GymnasiumGemeinsam“: erster Preis bei „Sichtbar evangelisch“

Lörrach. Für ihr Inklusionsprojekt „GymnasiumGemeinsam“ wurde die FES Lörrach kürzlich im Stephansstift in Hannover mit einem ersten Preis geehrt. Die Evangelische Schulstiftung der EKD schrieb den Wettbewerb „Sichtbar evangelisch“ bundesweit mit dem Thema „Der Mut der Verantwortung – Schulen in evangelischer Trägerschaft zeigen Haltung“ aus.

Am Gymnasium der Freien Evangelischen Schule in Lörrach gibt es einen ganz besonderen Zug: Seit dem Schuljahr 2018/19 lernen Schüler der FES gemeinsam mit Schülern mit besonderem Förderbedarf der Karl-Rolfus-Schule in einer gymnasialen Klasse. Inklusion am Gymnasium ist bisher in Deutschland selten. Und so war dieses Projekt den Juroren des Wettbewerbs „Sichtbar evangelisch 2022“ einen ersten Preis wert. Ausgeschrieben wurde der Wettbewerb von der Evangelischen Schulstiftung in der EKD (ESS), die es sich zur Aufgabe gemacht hat, das evangelische Schulwesen in Deutschland zu unterstützen, zum sechsten Mal.

Gesucht waren Projekte, „die zeigen, wie es Schulen in evangelischer Trägerschaft gelingt, Kindern und Jugendlichen im Schulalltag Raum zu geben für mutiges Handeln“, so der Ausschreibungstext der ESS. Das „GymnasiumGemeinsam“ brauche Mut, Verantwortung zu sehen, zu übernehmen und anzuwenden – im Sinne des anderen und entgegen dem Trend einer Ich-zentrierten Gesellschaft. Seine eigenen Bedürfnisse zurückzustellen und die des anderen höher zu achten, koste Mut, so die Juroren. Die Lehrkräfte und Schüler des Projekts nehmen diese Verantwortung als Chance hin zu einer gelebten Normalität auf dem Weg zum „GymnasiumGemeinsam“, heißt es in der Mitteilung.

Inklusiv und ökumenisch

Das sei auch deshalb besonders, weil die Karl-Rolfus-Schule ein Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum mit den Förderschwerpunkten geistige und körperlich-motorische Entwicklung ist. Außerdem wird sie von einem katholischen Träger, dem St. Josefshaus, getragen. Damit sei das Projekt inklusiv und ökumenisch.

Die Inklusionsklassen bestehen aus 23 „Freddies“ und sechs „Karlis“ – so werden liebevoll die FES- beziehungsweise KRS-Schüler des „GymnasiumGemeinsam“ genannt. Die meisten kennen sich bereits seit der Grundschule, denn an der Karl-Rolfus-Schule wurde die Kooperation mit der FES bereits vor knapp zehn Jahren mit der „Grundschule gemeinsam“ begründet. Die FES-Schüler werden nach dem Bildungsplan Gymnasium, die KRS-Schüler heterogen nach dem Bildungsplan Gent und Lernen unterrichtet. Die Endstufe der Projektionsphase ist erreicht, wenn fünf Klassen (je eine in den Stufen fünf bis neun) „GymnasiumGemeinsam“ in der Schule verankert sind. Das wird voraussichtlich zum Schuljahr 2024/2025 der Fall sein. Die Projektbeteiligten wollen am Gymnasium der FES Lörrach Grenzen, wenn schon nicht sprengen, dann doch zumindest verschieben. Somit wollen sie alle am Schulleben Beteiligte – allen voran die Klassen des „GymnasiumGemeinsam“ – herausfordern, mutig Verantwortung zu übernehmen.

Bei der Preisverleihung bestand die Delegation aus Lörrach aus Schülern des Projekts sowie Stefan Windisch, Schulleiter des Gymnasiums, und Thomas Mürle, stellvertretender Schulleiter der Karl-Rolfus-Schule

Dieser Preis ist bereits der zweite für das Projekt in diesem Jahr. Bereits im Sommer erhielt das „GymnasiumGemeinsam“ beim Schulpreis Diakonische Praxisprofilierung des Evangelischen Schulwerks Baden-Württemberg einen zweiten Preis.

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