Lörrach Schwerer, satter Bluessound

Die Oberbadische
Mit lässig-gepflegten Rhythmen startete eine Combo für Jazzfreunde in die neue Reihe DiNi Jazzothek im Kulturzentrum Nellie Nashorn. Foto: Regine Ounas-Kräusel Foto: Die Oberbadische

Jazz: Premiere der neuen Reihe „DiNi Jazzothek“ im Nellie Nashorn mit Mark Wise

Die „DiNi Jazzothek“, die neue Reihe für Jazzfreunde, startete am Mittwoch im Kulturzentrum Nellie Nashorn in Lörrach. Eine Combo um den kalifornisch-deutschen Sänger, Songschreiber und Gitarristen Mark Wise aus Schopfheim spielte einen melodischen, druckvollen Mix mit Balladen, Blues und vielen eigenen Songs.

Von Regine Ounas-Kräusel

Lörrach. Mit auf der Bühne saßen Gitarrist Christian Dietkron und Schlagzeuger Ulli Niedermüller, die die Konzertreihe organisieren. „Ich bin großer Jazzfan“, sagte der Geschäftsführer des Nellie Nashorn Patrick Dengl zur Begrüßung. Es begeistere ihn, wenn Leute wie jetzt die beiden Musiker im Nellie selbst ein Angebot auf die Beine stellten.

Mit lässig-gepflegten Rhythmen stimmten Dietkron, Niedermüller und Dominik Schürmann am Kontrabass ihr Publikum ein. Claudio Bergamin improvisierte die ersten Takte auf seiner Trompete.

„Sounds good. Guten Abend zusammen“. Mit diesen Worten nahm Mark Wise als letzter auf der Bühne Platz, bevor die Band dann mit rockigem Blues unbekümmert drauflos jammte. Mark Wise nahm die leider nur wenigen Zuhörer mit seinen charmanten amerikanisch-deutschen Ansagen und mit seiner markanten, leicht rauen Stimme sofort für sich ein.

Die Combo spielte viele Songs aus seiner Feder, etwa „God bless the child“. Der warme volle Kontrabass und das Schlagzeug sorgten für pulsierenden Rhythmus, samtig unterlegte die Trompete seine rauchige Stimme. Immer wieder – nicht nur bei diesem Song – begann Trompeter Bergamin zu improvisieren, brach aus, spielte schnell, übermütig, frei. Christian Dietkron sorgte mit mal melodischem, mal druckvollem Spiel und lustvoll gedehnten Tönen seiner E-Gitarre für einen guten Sound.

Mit den typischen rollenden Rhythmen, mit schwerem satten Sound verbreiteten die Musiker Bluesfeeling. Doch auch Balladen waren zuhören hören. Bei seinem Song „Rainy Day“, einer melancholischen Ballade auf einen grauen Regentag, unterlegte Mark Wise seine rauchige Stimme mit zart gezupfter Akustikgitarre. Auch der schwermütig, schöne Song „There will be never another you“, den Billy Holiday einst sang, war zu hören. Doch immer wieder brach sich Lebensfreude Bahn, zum Beispiel in einem druckvollen, fröhlichen Samba.

Die fünf Musiker spielten entspannt und mit spürbarer Begeisterung, obwohl sie vorher in dieser Besetzung erst einmal geprobt hatten. Näher kannten sich nur Mark Wise und Christian Dietkron von ihrer in der Region bekannten Band. Dietkron und Niedermüller wiederum lernten sich beim Musikstudium in Dresden kennen und organisierten von 2010 bis 2012 die Reihe „Jazzfoyer“ im Burghof Lörrach.

Es machte Spaß, sich als Zuschauer zurückzulehnen und dem entspannten, satten Sound der Combo zu lauschen. Der relativ kleine Veranstaltungssaal des Nellie, der mit Stuhlreihen und kleinen Tischchen bestückt war, verbreitete die passende Clubatmosphäre.   Die Reihe DiNi Jazzothek umfasst zunächst fünf Konzerte mit Musikern und Musikerinnen aus der Region. Weitere Informationen: www.nellie-nashorn.de

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