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Lörrach Schwerste Krise des Clubs

Peter Ade

FC Hauingen: Verein ohne Vorstand / Womöglich droht die Auflösung

Lörrach-Hauingen - Der FC Hauingen steckt in der schwersten Krise seiner Vereinsgeschichte. Er hat keinen Vorsitzenden, keinen Schatzmeister und keinen Jugendleiter. Wahlversuche in den digital abgehaltenen Generalversammlungen des Hauptvereins und der Jugendabteilung scheiterten am Freitag allesamt. Auch ein zuvor den 229 Mitgliedern zugeleiteter Brandbrief blieb ohne Erfolg.

Der durch die Corona-Pandemie ohnehin arg gebeutelte Club geht unsicheren Zeiten entgegen.

30. April: letzter Versuch

Ein letzter Versuch, die Vorstandsämter zu besetzten, soll am 30. April unternommen werden. Führt auch dieses Bemühen nicht zum Erfolg, dann droht am Ende der laufenden Spielsaison die Auflösung des 1985 aus dem örtlichen Turnverein hervor gegangenen Vereins.

Schlüsselrolle  Schatzmeister

Die Amtsgeschäfte werden bis zur außerordentlichen Generalversammlung vom bisherigen Team kommissarisch geführt – Vorsitzende Katharina Keßler und Schatzmeister Wolfgang Schrieder. Beide hatten schon vor zwei Jahren erklärt, ab 2021 nicht mehr zur Verfügung zu stehen.

Zu einer erneuten Kandidatur war auch die bisherige Jugendleiterin Sonja Dautzenberg nicht mehr bereit. Zwar stünde Peter Schnepf als neuer Chef des Hauptvereins zur Verfügung. Mehrfach erklärte er jedoch, nur dann anzutreten, wenn auch das Amt des Vorstands Finanzen neu besetzt werden kann. Da dies am Freitag nicht geschah, legte Schnepf seine Kandidatur vorerst „auf Eis“.

Alternative Areal-Nutzung?

Als Wahlleiter bemühte sich Ortsvorsteher Günter Schlecht vergebens um Neubesetzungen. Er bezeichnete die Lage des Clubs als dramatisch. Nach einer Auflösung wäre die Stadt gezwungen, die „grüne Lunge von Hauingen“ – das Sportgelände samt „Hüttle“ – einer alternativen Nutzung zuzuführen.

Partner gesucht

Als Wunschkandidat für den Vereinsvorsitz erklärte Peter Schnepf sich bereit, in den verbleibenden Wochen bis zur außerordentlichen Generalversammlung nach Partnern Ausschau zu halten – insbesondere für die Position des Vorstands Finanzen. Der bisherige Schatzmeister Schrieder versprach Unterstützung.

Aktivitäten ausgebremst

Vor dem Hintergrund der gescheiterten Wahlen blieben die Jahresberichte fast Nebensache. Ohnehin wurden nahezu alle Vereinsaktivitäten vom Coronavirus ausgebremst. Im März kamen das gesellschaftliche Leben und der Fußball zum Erliegen. Die Saison 2019/2020 musste abgebrochen werden.

C-Mädchen Meister

„Der minimal schlechtere Koeffizient kostete unsere Erste den Aufstieg in die Bezirksliga. Unsere Frauenmannschaft belegte den vierten Platz und die Zweite einen hervorragenden zweiten Platz“, freute sich die amtierende Vorsitzende. In der Jugend wurden die C-Mädchen Meister.

Später als geplant begann die Saison 2020/2021, die im November allerdings gestoppt werden musste. „Ob es zu einer Fortsetzung kommt, steht in den Sternen“, erklärte Keßler. Die „Erste“ steht aktuell auf Tabellenplatz 13, dem ersten Nichtabstiegsplatz. Die Frauen mit dem ersten weiblichen Trainerinnen-Duo Luci Sallustio und Maika Feuermann belegen den dritten Platz. Am besten platziert ist die „Zweite“ mit Chef Matthias Grether auf Platz 2.

In der Jugend stehen die B-Junioren auf Platz 2, die D-Junioren auf Platz 3. Die E-Junioren haben die Herbstrunde auf Platz 5 beendet. Bei den Kleinsten in der F- und G-Jugend fand kein Spielbetrieb statt. Die B-Juniorinnen belegen Platz 8.

Veranstaltungen

Auch die Veranstaltungen – Füchsle-Camp, Sommerfest und Weihnachtsfeier – sind der Pandemie zum Opfer gefallen. Lediglich das Herbstfest konnte mit „Metzgete to go“ durchgeführt werden. Bis auf die kurze Zeit, in der das Vereinsheim geöffnet war, blieb der Umsatz des Herbstfestes – neben den Mitgliedsbeiträgen – die einzige Einnahmequelle.

Ehrungen

Für 20-jährige Mitgliedschaft im Club wurde Simon Müller mit Silbernadel und Urkunde geehrt. Gewürdigt wurden seine Leistungen als aktiver Spieler und sein früherer Einsatz als Jugendleiter.

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