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Lörrach Wunsch nach neuem Sog in die City

Gabriele Hauger
Noch ist nichts in trockenen Tüchern: Ein passender Mieter wird für das ehemalige BW-Gebäude am Stadteingang gesucht. Foto: Hauger

Pizzeria – Sportstudio – Spielhalle: Was kommt in das leer stehende ehemalige Bank-Gebäude in der Basler Straße am Eingang der Fußgängerzone? Die Gerüchteküche brodelt. Wir fragten beim Inhaber Theo Seckinger nach.

Seit rund eineinhalb Jahren steht das Gebäude an der Ecke Basler Straße leer. Das hatte sich Besitzer Theo Seckinger, dem unter anderem auch das historische Haus mit dem Café Pape gegenüber gehört, so nicht vorgestellt. Doch es ist ihm wichtig, dass nicht „irgendwer“ die rund 1000 Quadratmeter anmietet. „Es muss zu diesem wichtigen Eingang zur Lörracher Innenstadt passen“, unterstreicht der Unternehmer aus Riehen.

Es gibt Interessenten

Fakt ist: Unterschrieben ist noch nichts, Interessenten gibt es indes schon lange – und viele. Eigentlich sei ein Vertragsabschluss mit „Hans im Glück“ schon fast in trockenen Tüchern gewesen. Indes platzte der Deal laut Seckinger, auch aufgrund unterschiedlicher Vorstellungen bezüglich eines Umbaus des Gebäudes.

Aktuell seien zwei konkrete Interessenten in der Pipeline: ein Unternehmen aus dem medizinischen Bereich sowie ein italienischer Gastronomiebetrieb. „Wir sind im Gespräch“, sagt Seckinger auf Anfrage.

Sogwirkung für Innenstadt

Ein Restaurant, gerne mit Barbetrieb, fände er an diesem Standort sehr passend. Theo Seckinger schwebt vor, dass so am Übergang zwischen Fußgängerzone und Altem Markt ein schönes gastronomisches Ensemble entstehen könnte – mit Sogwirkung für die gesamte Lörracher Innenstadt und deren Einzelhandel. Allerdings erfordere dies einige aufwendige Investitionen in Küche, Lüftung oder Brandschutz. Ein kleines Manko für manche Interessenten sei zudem, dass es sich um ein Hochparterre handelt, dass also ein paar Stufen überwunden werden müssten.

Außengastro genehmigt

Als Erfolg kann der Unternehmer indes verbuchen, dass die Stadt rund 80 Plätze Außenbestuhlung an Vierertischen genehmigt hat. Diese müssten direkt an der Wand positioniert werden, um ausreichend Platz für Anfahrten, Passanten oder Rettungskräfte zu bieten, erklärt Seckinger. „Das wurde alles minutiös begutachtet.“ Nun ist die Genehmigung durch – und es bleibt weiter spannend.

Theo Seckingers Herz schlägt für Lörrach. Hier trinkt er Kaffee, hat viele Freunde, fühlt er sich wohl. „Ich bin zu 50 Prozent Lörracher“, sagt er lachend. Wohl auch darum legt der aus einer Schweizer Traditionsfamilie mit Wurzeln in Säckingen (die bis ins 12. Jahrhundert zurück reichen) Stammende, viel Herzblut in seine Immobilien-Projekte. Und bedauert Brachen oder Bauruinen, wie es sie nur einen Steinwurf vom ehemaligen Bankgebäude eben auch noch gibt.

Es wird verhandelt

„Gute Gespräche“ führe er regelmäßig mit der Stadtspitze. Und so war ihm auch von Anfang an klar, dass er mit der Vermietung wartet, bis es wirklich passt. Vorschläge gab es schließlich viele: Vom Nagelstudio über die Spielhalle bis zum Domizil für die Duale Hochschule – Letzteres habe leider nicht geklappt. Und so wird weiter verhandelt.

Ausstellung Tapfere Herzen

Bis zu einer Lösung will Theo Seckinger das Gebäude aber temporär nutzen. Für Aufsehen hatte bereits die Pop Up Gallery von Dieter Korb gesorgt. Am Donnerstag öffnet nun die Ausstellung „Tod ein Tabu? – Wir Kinder fragen nach!“ Gezeigt werden von der Initiative „Tapfere Herzen“ Fotografien, Filme und Interviews. Auch solche Projekte sind dem Unternehmer ein echtes Herzensanliegen.

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