Es handelt sich um den Springer eines Schachspiels aus dem 12. Jahrhundert, der auf Burg Rötteln verwendet wurde. Die Figur ist nach persisch-arabischem Vorbild geschnitzt und aus Elefanten-Elfenbein. Ein Objekt aus Elfenbein von einem afrikanischen Elefanten im Hochmittelalter auf Burg Rötteln – schon allein dies ist äußerst bemerkenswert und beweist den hohen Standard höfischen Lebens, der auf der Burg Rötteln geherrscht haben muss, schreibt das Museum in einer Mitteilung.
Gerade wurde bei Sotheby’s eine Schachfigur für 800 000 Euro versteigert, die ebenfalls aus dem 12. Jahrhundert stammt. Es ist deshalb nicht vermessen, den Wert der Röttler Figur mit einer fünfstelligen Zahl zu beziffern, zumal die versteigerte Figur nur aus Walrosszahn besteht. Allerdings gehört diese zu einer künstlerisch sehr hochstehenden Serie aus der Wikingerzeit der Isle of Lewis, von der auch im British Museum in London Exemplare zu sehen sind. Dabei hatte ein schottischer Antiquitätenhändler die jetzt bei Sotheby’s versteigerte Figur im Jahr 1964 noch für fünf Pfund erworben, erst jetzt wurde ihr Wert deutlich.