Lörrach Serieneinbrecher auf der Anklagebank

Gottfried Driesch
Am 15. November des vergangenen Jahres wurden in wenigen Stunden in der Nordstadt gleich vier Wohnungen in unmittelbarer Nachbarschaft aufgebrochen. Foto: Die Oberbadische

Schwierige Beweisführung / Vier Wohnungen in unmittelbarer Nachbarschaft aufgebrochen

Lörrach -  Gleich vier Wohnungseinbrüche und Einbruchsversuche sollen zwei Männer aus dem Kosovo, 35 und 36 Jahre alt, an einem einzigen Tag in Lörrach verübt haben. Seit Dienstag stehen sie vor dem Schöffengericht Lörrach.

Vier Einbrüche innerhalb weniger Stundern

Am 15. November des vergangenen Jahres wurden in wenigen Stunden in der Nordstadt gleich vier Wohnungen in unmittelbarer Nachbarschaft aufgebrochen. Nach Angaben eines ermittelnden Polizeibeamten lägen die Tatorte in einem Umkreis von höchstens 200 Metern. Gestohlen wurde Schmuck und Bargeld. Die Beute betrug dabei zwischen 1000 und gut 2000 Euro. In einem Fall machten der oder die Täter keine Beute.

Die Beweislage ist äußerst schwierig: An einem aufgehebelten Kellerfenster wurde eine DNA-Spur isoliert. Diese stimmt in allen Merkmalen mit dem 36-Jährigen überein. Prompt machte dieser zu den Taten keinerlei Angaben.

Angeklagter bestreitet Vorwürfe

Ein weiterer Einbruchsversuch ereignete sich am 18. November in Stetten, wo das Aufhebeln eines Fensters aber nicht gelang.

Der 35-Jahrige ließ durch seinen Verteidiger erklären: „Ich werde zu Unrecht beschuldigt. Ich habe mit den Einbrüchen nichts zu tun“.

Patrouille wegen vieler Einbrüche bringt Festnahme

Festgenommen wurde das Duo am 18. November in Weil am Rhein. Der BMW mit französischem Kennzeichen war einer Zivilstreife aufgefallen, die wegen der vielen Einbrüche in Lörrach und Weil am Rhein Patrouille fuhr. Die Beamten riefen einen Streifenwagen zur Hilfe und nahmen die Verfolgung des verdächtigen Autos auf. Nach der Ampelanlage an der Riedlistraße in Friedlingen habe der BMW trotz Anhaltezeichen stark beschleunigt.

Schließlich habe der Wagen auf dem Parkplatz eines Supermarktes angehalten. Wie eine Zivilpolizistin berichtete, sei der Beifahrer sofort aus dem Wagen gesprungen und habe die Flucht zu Fuß ergriffen. Die Beamten hätten ihn zu Boden gebracht und festgenommen. Bei den Männern wurden Schmuck, Uhren und Bargeld gefunden.

Zusammenarbeit der Strafverfolgungsbehörden nicht einfach

Beide Angeklagten sind keine unbeschriebenen Blätter. Währen der jüngere Angeklagte bereits 13 Monate in der Schweiz in Haft gesessen hat, verbrachte der ältere 28 Monate in Frankreich im Gefängnis. Beide hatten vor der neuerlichen Inhaftierung ihren Wohnsitz in Saint-Louis.

Wie schwierig die Zusammenarbeit der Strafverfolgungsbehörden im Dreiländereck ist, berichtete der Staatsanwalt. Man wisse aus dem Informationsaustausch, dass sich der verwendete BMW, er gehört der Frau des 35-Jährigen, zur Tatzeit am 15. November in Lörrach befunden hat. Dies gehe aus GPS-Daten hervor. Nur die entsprechenden Unterlagen und Protokolle seien trotz Rechtshilfeersuchen noch nicht zur Verfügung gestellt worden.

Der Vorsitzende Richter Martin Graf will sich jetzt mit Hochdruck an die französische Justiz wenden, um die Unterlagen zu erhalten. Zunächst wurde die Verhandlung bis Ende Mai unterbrochen. Wir berichten weiter.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading