„Wir verstecken uns immer mehr hinter Paragrafen, irgendwann gibt es gar keine Brauchtumspflege mehr“, kritisierte Hans-Peter Pichlhöfer (Freie Wähler) zum Thema Ehrenamt und verwies auf ehemalige Brunnenpatenschaften, die aufgekündigt wurden. „Das ist ein Unding, wir machen das ganze Vereinsleben kaputt“, sagte Pichlhöfer und sah auch weitere Veranstaltungen mit ehrenamtlichem Engagement wie das Fasnachtsfeuer mittelfristig in Gefahr. Lutz bezeichnete diese Furcht vor dem „Untergang des Abendlandes“ aber als „weit hergeholt“.
„Die Bereitschaft der Bevölkerung wird gnadenlos abgewürgt“, kritisierte auch Matthias Koesler (FDP). Zudem äußerte er im Zusammenhang mit der „massiven Kostensteigerung“ Zweifel daran, dass für den Einbau einer größeren Bodenhülse am Alten Marktplatz, wie in der Vorlage angegeben, rund 21 000 Euro nötig sind.
Dass die Kosten nun deutlich höher als bisher liegen, sei gegenüber der Bevölkerung „schwer zu erklären“, befand Silke Herzog. Ebenso wie der Plan, künftig Zucht-Bäume zu kaufen, anstatt Bäume aus dem eigenen Stadtwald zu schlagen.
„Wir bekommen vom Forst die Aussage, es gibt dort keine passenden Bäume mehr“, erklärte Jens Langela, Betriebsleiter Eigenbetriebe Werkhof, Stadtgrün und Friedhöfe. Natürlich würden eigene Bäume bevorzugt, es werde jedoch zunehmend schwieriger, diese zu finden, darum müsse man auf Plantagen zurückgreifen. Bislang liege dafür nur ein Angebot aus Wehr vor, es gebe aber auch Anbieter in der Nähe, die in Frage kämen.