Lörrach Sieben Schuss Salut für Hauger Holz

Peter Ade

180. Steigerig: Spiel, Spaß und Sport im Forst. Hunderte an der Saatschulhütte. Komitee in Bestform.

Lörrach-Hauingen - Sieben Schuss Salut aus der von René Dietzig bedienten Kanone der Landsknechte gaben am Samstag von den Höhen des Rechbergs das Startsignal zur 180. Holzsteigerig. Das Dorf erlebte ein Volksfest – „de höchste Fiirdig im Johr“.

Gut 600 Frauen, Männer und Kinder pilgerten zur Saatschulhütte und genossen ein flottes Jubiläumsprogramm. Hauger Holz ist und bleibt eben ein großer Hit. Dem deftigen Charme der Steigerig kann sich keiner entziehen. Das Fest hat in seiner langen Tradition nichts an Beliebtheit verloren.

Die Bieterlaune war fast rekordverdächtig: Das komplette, von Revierförster Markus Dischinger ausgewählte Kontingent war nach einer starken Stunde versteigert. Hundert Ster Buchenholz kamen mit je 50 Euro zum Anschlag und erzielten durchschnittlich 65 Euro. Der Doppelster erreichte zwischen 126 und 137 Euro. 70 Festmeter Brennholz lang – 55 Euro im Anschlag – spielten im Mittel 58 Euro ins Stadtsäckel.

Patriotischer Ster bleibt für 1350 Euro im Dorf

Zum Finale der sogenannte patriotische Ster: Da viele Bieter von auswärts kommen, ist es ein ungeschriebenes Gesetz, dass wenigstens der letzte zu versteigernde Ster im Dorf bleibt. Ein Einheimischer sollte sich erbarmen und tiefer als alle anderen in die Tasche langen. Diesmal war Walter Henn aus der Rechbergstraße der Tapfere. Als „Hauger Patriot“ blätterte er 1350 Euro hin.

Ortsvorsteher Günter Schlecht war versierter Auktionator. Standesbeamtin Bärbel Asal protokollierte eifrig – dem Vernehmen nach nicht mit Tinte, sondern „mit Holzblei auf Holzpapier“.

Den geselligen Rahmen mit flotten Sprüchen, Spiel, Spaß sowie Wälderwettkampf mit Wettsägen und Holzstapeln besorgte das Komitee unter Leitung von Gerd Turowski. Ihm zur Seite stand ein tüchtiges Team mit Jürgen Weltin, Werner Stiegeler, Thomas Voglgsang, Adrian Maier und Martin Ticks. Für heiße Würste, Eintopf, Glühwein und ein herzhaftes Vesperbrettli sorgte der Motorradclub mit seinem Chef Dennis Rattasepp.

Mit Heimatliedern und dem Badnerlied eröffneten die Männerchöre Hauingen und Wollbach unter Leitung von Matthias Krüger gemeinsam die Veranstaltung. Der Musikverein Hauingen spielte unter Leitung seines Vorsitzenden Holger Gertz.

Die „elf Gebote der Holzsteigerig“

Komitee-Chef Turowski begrüßte das gut gelaunte Publikum – mit dabei Oberbürgermeister Jörg Lutz als Holzprinz, Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic als Holzprinzessin und Forstdirektor Bernhard Schirmer (Kandern).

In bester Laune machte Ortsvorsteher Günter Schlecht mit den „elf Geboten der Holzsteigerig“ vertraut: „Als untere Polizeibehörde, aber in hohem Ansehen, weise ich vorsichtshalber darauf hin, dass jeder auf eigene Verantwortung steigert, trinkt und isst und dafür auch selbst bezahlt.“

Obendrein tat er kund: „Holzdiebe werden mit der ganzen Schärfe des Gesetzes bestraft und erhalten auf Lebzeit ein Betretungsverbot im Hauger Wald.“ Und: „Jeder ist für einen sauberen Abgang und gradlinigen Heimgang noch vor Sonnenuntergang selbst verantwortlich.“

Der Erlös einer Tombola mit großzügigen Gaben aus der Geschäftswelt kommt wie in den Vorjahren einer sozialen Einrichtung in der Stadt zugute.

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