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Lörrach Signal für künftige Bebauung

Marco Fraune
In Stetten bestehen noch verschiedene Möglichkeiten für die künftige Entwicklung. Foto: Kristoff Meller

Gemeinderat: Städtebaulicher Rahmenplan für Lörracher Süden findet Zustimmung

Der städtebauliche Rahmenplan für das Projekt Am Zoll Lörrach/Riehen hat im Gemeinderat bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung eine große Zustimmung erfahren. Vor dem Votum konnten noch im Ausschuss geäußerte Bedenken zerstreut werden.

Von Marco Fraune

Lörrach. Punktuell sei in dem Plan eine sehr hohe Dichte zu verzeichnen, erinnerte Fritz Böhler an die Stellungnahmen der Grünen im Ausschuss für Umwelt und Technik. Die Wohnqualität bleibe dann hier auf der Strecke, mahnte der Stadtrat. Diese Kritik habe auch der Gestaltungsbeirat so gesehen. Dass die Grünen dennoch das Werk abgesegneten, liege auch an der ergänzenden Information durch die Verwaltung. So handele es sich bei dem Rahmenplan nur um eine Studie, mehr nicht.

Oberbürgermeister Jörg Lutz verglich den Rahmenplan auch mit einem Bild, das einen Rahmen erhält und dessen eigentlicher Inhalt in den Details korrigiert werden können.

Großes Potenzial

Einig sei man sich, dass der Raum zwischen Zoll und dem Stettener Bahnhof ein Gebiet mit großem Potenzial sei, erklärte Hubert Bernnat als Sprecher der SPD-Fraktion. „Der Rahmenplan bietet nur den Rahmen und die Idee, wie sich das Areal entwickeln kann.“ Dieser habe nichts mit der Entwicklung des Straßenraums zu tun. Außerdem handele es sich teilweise um private Grundstücke, sei somit deren Sache. Die SPD sei für die Verdichtung der Innenstadt, aber nach einer intensiveren Diskussion über verschiedene Bereiche. Im Zollquartier gebe es große Chancen. „Es ist ein Zukunftsprojekt.“

„Auch ein teurer Unsinn wäre ein Unsinn“, kommentierte CDU-Fraktionschef Ulrich Lusche zwischenzeitlich ausgeräumte Unklarheiten. Der Rahmenplan sei nun ein Gegenstand zur Abwägung künftiger Bebauungspläne. „Wir geben damit das Signal, wo wir uns eine künftige Bebauung vorstellen.“ Die CDU sei für eine gute Nachverdichtung.

Nachverdichtung richtig

Der Rahmenplan habe eine Wirkung auf die Bebauungspläne, ergänzte Matthias Lindemer (Freie Wähler). „Eine Nachverdichtung ist an der Stelle richtig.“ Zu kurz komme ihm aber im Rahmenplan der Aspekt der Tram-Erweiterung über den Riehener Zoll in Richtung Lörracher Innenstadt, wobei die Verwaltung daraufhin klar machte, dass die Tram bei dem Querschnitt möglich sei. Den als IBA-Idee eingezeichnete Turm bezeichnete Lindemer als „völlig unsinnig“, dieser dürfe später nicht Eingang in den Bebauungsplan finden.

„Als „mutiger Entwurf zur Entwicklung des Gebiets“ bewertete Matthias Koesler den Rahmenplan. Die dafür investierten 130 000 Euro seien daher hier gut angelegtes Geld. Kritisch betrachtete der Freidemokrat eine „überdimensionierte Straße. Das Wirrwarr von Haustypen sei zudem nicht einladend. Mit dem Rahmenplan gebe es eine versierte Aussage zur Entwicklung des Gebiets, es zeige die Chancen auf.

Andere Projekte seien wichtiger, lehnte Bernhard Escher hingegen den Rahmenplan ab.

Hintergrund:

Die Neugestaltung der südlichen Basler Straße ausgehend vom Bahnhof Lörrach-Stetten bis zum Grenzübergang Stetten/Riehen, welche im Zuge der IBA Basel 2020 lanciert wurde, nimmt weiter Form an. Mit Vorlage des städtebaulichen Rahmenplans will die Stadtverwaltung voraussichtlich 2023 mit ersten Realisierungen beginnen. Die Vorberatungen fanden im Ausschuss für Umwelt und Technik statt, der Gemeinderat hat jetzt abschließend positiv entschieden.

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