Lörrach Singen macht glücklich

Die Oberbadische

Stimmen-Festival: Tausende Besucher genossen am Samstag den Gesangstag „Lörrach singt“

Vielfältige Stimmen hören, bekannten, unbekannten und lange nicht mehr gehörten Liedern begegnen, von Chor zu Chor flanieren und nach Herzenslust mitsingen - all das konnten am Samstag die Besucher der 17. Ausgabe des Gesangstags „Lörrach singt“.

Von Veronika Zettler

Lörrach. Singen macht glücklich. Wer das nicht glaubt, war noch nie bei „Lörrach singt“. Seit der Premiere im Jahr 2002 funktioniert die Veranstaltung Jahr für Jahr. Auch am Samstag sah man auffallend viele strahlende Gesichter bei den Chor- und Ensemblesängern aller Altersgruppen – rund 1700 waren es nach offiziellen Angaben. Auf 14 Bühnen und Singplätzen wechselten die Gruppen im 30-Minuten-Takt. Rund 80 Ensembles hatten alle Stilrichtungen im Gepäck: Von alten Volksliedern („Ich armes welsches Teufli“) bis hin zu neuen Hits, von Kinderliedern bis zu komplizierten polyfonen Gesängen. Die Queen-Songs „Don’t Stop Me Now“ und „Bohemian Rhapsody“ oder Abbas „Dancing Queen“ hörte man mehrfach. „Tage wie diese“ von den Toten Hosen interpretierten Kinder- wie Erwachsenenchöre.

Geboten wurde Weltliches und Geistliches (auch der christliche Chor „Auftakt“ war wieder dabei), es gab Lieder auf Alemannisch, Englisch, Französisch und in weiteren Sprachen, man konnte Gospel, Blues, Jazz, Rock und Pop genießen, obendrein haufenweise Schlager sowie Ohrwürmer der Liedermacher-Szene von Reinhard May bis Hannes Wader.

Alle Teilnehmer des prallen Programms zu hören, das war bei dieser Vielzahl kaum möglich. Viele Besucher hatten sich einige Auftritte im Programmflyer markiert, andere ließen sich von Bühne zu Bühne treiben und machten dort Halt, wo sich bei knapp 30 Grad Mittagstemperatur ein schattiges Plätzchen fand. Auch die Sänger gerieten ins Schwitzen, wenn sie etwa vor C&A in der prallen Sonne intonierten, oder wie der russische Chor „Echo“ zum Singen auch noch folkloristische Tänze in prächtigen Trachten aufführten.

Zu den Publikumslieblingen gehören mittlerweile auch die sechs Jungs der Freiburger Gruppe „Nackt“. Feingeschliffener A-Cappella-Gesang, verpackt in eigene Stücke und Coversongs wie „Meine Deutschlehrerin“ von den Wise Guys, dazu eine witzige Performance – die Zuhörer waren begeistert.

Nicht zuletzt die kleinen Sänger zeigten sich mit Feuereifer bei der Sache. „Es ist normal, verschieden zu sein“, stand auf den T-Shirts des inklusiven Grundschulkinderchors, der tosenden Applaus für seine tolle Darbietung erntete. Ähnlich der Unterstufenchor des Bad Säckinger Scheffelgymnasiums oder die Sechstklässler des Hebelgymnasiums Lörrach. Etliche Gruppen begeisterten mit hochkarätiger Kunstfertigkeit, so der Chor Jazzika aus Karlsruhe, der zum vierten Mal dabei war.

Es sei einmalig, wie „Lörrach singt“ die Stadt zu einem „großen Resonanzkörper“ mache, sagte OB Jörg Lutz bei der Eröffnung. „Das Gesangsfest verwandelt die Stadt“, meinte Markus Muffler. Etwas mehr von der ansteckend guten Stimmung wünsche er sich für das gesamte Festival, sagte der Stimmen-Chef – und ermunterte die Besucher: „Genießen sie den Tag, befreien sie sich, fangen sie an zu singen“.

Mitsingangebote verzeichnete das Programm denn auch reichlich. Eines davon unterbreitete der Liedermacher Uli Führe, der bereits bei der Eröffnung begeisterte. Unter seiner Anleitung verwandelte sich die Zuschauermenge im Nu in einen wohlklingenden Chor.

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