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Lörrach Soll die Tram in Lörrach fahren?

Marco Fraune
Bis zum Jahr 1967 verkehrte die Tram noch bis zur Lörracher Innenstadt. Foto: Stadtarchiv Lörrach

Eine Machbarkeitsstudie zeigt einen möglichen Weg auf.

Ein Trambetrieb in Lörrach ist technisch möglich, doch die jetzt erstellte Machbarkeitsstudie benennt bestehende Barrieren. Nur zwei Trassen sind laut den Ergebnissen möglich. Die Kostenannahme ist in einer insgesamt 46-seitigen tabellarischen Auflistung aufgeführt: Je nach Variante reicht die Gesamtsumme inklusive Grunderwerb von 93 Millionen bis zu 286 Millionen Euro. Hinzu kommen noch die laufenden Betriebskosten.

„Aufgrund fehlender Sicherheiten bei der Zuschussfähigkeit ist davon auszugehen, dass die Stadt Lörrach den Großteil der Kosten über eine Zeit von rund fünf Jahren finanzieren müsste“, führt die Fachbereichsleitung Stadtplanung, Alexander Nöltner und Gerd Haasis, in der Beschlussvorlage aus. Das Betriebskostendefizit pro Jahr läge demnach bei etwa 2,1 Millionen Euro beziehungsweise 3,8 Millionen – je nach Variantenwahl, die als „potenziell geeignet“ bewertet wurden.

Zwei mögliche Strecken

Die von den Betriebskosten günstigere Variante der beiden möglichen ist die Trasse Zollübergang bis Haagen Messe über Spitalstraße und Gewerbebahn. Teurer wäre der Betrieb auf der Trasse Zollübergang bis Zentralklinikum über Spitalstraße und Milka; Unterführung Milchstraße. „Beide Varianten, so urteilen die Verfasser der Studie, sind mit Kompromissen behaftet – beengte Flächenverhältnisse, zu erstellende Ingenieurbauwerke/ Trassenführung im Bereich Bahnübergang Baumgartnerstraße, Grünraumverluste und mehr“, wird ausgeführt.

Varianten durch die Fußgängerzone seien nicht zielführend, da damit der zentrale Fußgängerbereich in Lörrach „stark überprägt und reduziert“ würde.

Konkurrenz zur S-Bahn

Die Verwaltung weist auch daraufhin, dass ein 15-Minuten-Takt der S6 nach Basel Badischer Bahnhof und Lörrach vorgesehen ist – Umsetzungshorizont: das Jahr 2035. „In Hinblick auf das in gut zehn Jahren erweiterte Angebot bei der Regio-S-Bahn stünde eine Tram damit in Konkurrenz.“ Um die Nachfrage nach dem Verkehrsmittel Tram richtig abschätzen zu können, müsste eine umfängliche Verkehrsmodellierung durchgeführt werden, heißt es.

Die insgesamt 89-seitige Studie besagt wörtlich:

1Die (Wiederein-)Führung einer Tram in und durch Lörrach erscheint grundsätzlich nicht unmöglich, ist aber im Hinblick auf die verschiedenen betrachteten Wertungskriterien mit nicht unerheblichen Eingriffen verbunden.

2Ein möglichst störungsfreier Betrieb erfordert insbesondere vor dem Hintergrund der beengten Platzverhältnisse die Schaffung eines möglichst hohen Anteils an besonderem Bahnkörper, der neben dem fließenden Verkehr vor allem Räume für den Radverkehr, Fußgänger und ruhenden Verkehr in Anspruch nimmt.

3Alle Varianten, wenngleich in unterschiedlichem Umfang, kollidieren mit den vorhandenen Pendlerrouten und erfordern entsprechende Anpassungen im Fahrradnetz, die in der Folge auch mit Konsequenzen für die anderen Verkehrsteilnehmer verbunden sein werden.

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