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Lörrach Sozial engagierter Hebelfan

Die Oberbadische
Rosemarie Schuller-Becker liebt die Natur. Foto: Gottfried Driesch Foto: Die Oberbadische

Jubilarin: Rosemarie Schuller-Becker wird heute 80 Jahre alt

Lörrach (dr). Es gibt kaum ein Thema, für das sich Rosemarie Schuller-Becker nicht interessiert. Natur, Kunst, Museen oder Literatur. Immer ist sie neugierig auf die Welt. Heute feiert sie ihren 80. Geburtstag.

Geboren wurde Rosemarie Schuller am 25 August 1938 in Siebenbürgen. Zusammen mit den Eltern und vier Schwestern übersiedelte die Familie 1951 nach Österreich, wo sie als geduldete Ausländer lebte. 1957 ergab sich dann die Möglichkeit, nach Deutschland zu gehen. Nach einigen Monaten in einem Lager fanden sie eine Bleibe in Breisach. Ihre Mutter, eine Schwester und die Jubilarin arbeiteten fortan als Weberinnen in Breisach.

Als Kind lauschte sie oft ihrer Mutter, die spät abends beim Bügeln Lieder des als Heidedichter bekannten Hermann Löns sang. Dies erweckte die Neugier des jungen Mädchens auf die Lyrik des Dichters. Der Grundstein für das künstlerische Interesse der Jubilarin war geweckt. Später fiel ihr ein Gedichtband von Johann Peter Hebel in die Hände. Ein Umstand, der für das ganze Leben von Rosemarie Schuller von Bedeutung sein sollte.

An einem Sommertag im Jahr 1959 war die Jubilarin im Rhein bei Breisach schwimmen und stieß dort mit einem Mann zusammen. „Er hat eine dumme Bemerkung zu mir gemacht und ich habe mich tierisch darüber geärgert“, erinnerte sich die Jubilarin im Gespräch mit unserer Zeitung. Vielleicht gerade deshalb sei man ins Gespräch gekommen. Zwei Jahre später, am 11. August 1961, heiratete Rosemarie Schuller den jungen Mann vom Rhein – Horst Becker.

Durch die Hebel-Gedichte war das künstlerische Interesse der Jubilarin vollends geweckt. Sie bat ihren Mann, ob sie nicht nach Lörrach, einer der Hebel-Wirkungsstätten, umziehen könnten. Der Ehemann stammte aus Lörrach, hat aber den größten Teil seiner Jugend in Breisach verbracht. Er war überwiegend in der Gewerbelehrerausbildung tätig. Der Ehemann orientierte sich also beruflich nach Lörrach und erfüllte den Wunsch seiner Frau. 1969 Erfolgte der Umzug, schon bald trat sie dem Hebelbund bei. Das Paar konnte 2011 noch die Goldene Hochzeit feiern (wir berichteten). Ein Jahr später verstarb Horst Becker.

Die soziale Arbeit lag der Jubilarin stets am Herzen. Nach 36 Jahren ehrenamtlicher Arbeit bei der Diakonie hat sie sich im vergangenen Juni zurückgezogen. „Jetzt sind jüngere Helfer an der Reihe“, meinte sie. Als Schwesternhelferin begleitete sie unzählige Blutspendeaktionen des DRK. Im „Milchhüsli“ in Stetten hat sie sich im Dritte-Welt-Laden ebenso engagiert wie im Hospizladen.

Mit ihrem Mann hat sie zwei Kinder und drei Enkelkinder. Ein Urenkel wird im kommenden Frühjahr erwartet. Mit ihrer Tochter unternimmt die rüstige Jubilarin schöne Kulturreisen. Erst kürzlich waren sie in Wien und haben Museen besucht. Demnächst geht es von St. Petersburg nach Moskau.

Die Redaktion gratuliert herzlich und wünscht noch viele Jahre in Gesundheit.

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