Schlichtergasse: Architektenwettbewerb der Wohnbau abgeschlossen / Attraktives Vorhaben in Hauingen
Die Wohnraumoffensive nimmt weiter Fahrt auf. Im Auftrag der Wohnbau Lörrach haben zwölf Planungsbüros Ideen entwickelt, um am Ende der Schlichtergasse in Hauingen ein altes Wohnareal optimal zu nutzen. Geplant sind 40 bis 50 neue Wohnungen. Motto: „Soziales Wohnen an der Schlichtergasse“.
Von Peter Ade
Lörrach-Hauingen. Vier Vorschläge kamen in die Endauswahl. Eine Jury entschied den Wettbewerb am Donnerstagabend zugunsten des Freiburger Architekturbüros Gies Architekten BDA. Am heutigen Samstag und morgigen Sonntag können alle Arbeiten jeweils zwischen 13 und 17 Uhr in Augenschein genommen werden. Sie sind ausgestellt in Räumen auf dem ehemaligen Quelle-Areal in Haagen. Der Eingang liegt an der Hauinger Straße 14, schräg gegenüber der Sparkassen-Filiale.
Die Wohnbau Lörrach hat vor einigen Jahren mehrere Geschosswohnungsbauten in Brombach und Hauingen übernommen. Die drei Gebäude an der Ortmattstraße können saniert und aufgewertet werden. Das nördlich gelegene Gebäude an der Schlichtergasse wird aufgegeben. Sämtliche Nebengebäude stehen ebenfalls zur Disposition.
Das freiwerdende Areal soll neu bebaut werden. Neben Mietwohnungen für Haushalte mit kleinen Einkommen sollen in einem separaten Gebäude weitere Wohnungen für – wie es heißt – „Personen mit erheblichen Integrationsdefiziten und eingeschränkter Wohnfähigkeit“ entstehen. Es wurden Grundrisslösungen gesucht, die auf kleiner Wohnfläche hohe Wohnqualität aufweisen.
Klein- und Kleinstwohnungen sind ins Auge gefasst: Zwei-Zimmer-Wohnungen mit maximal 47,25 Quadratmetern, Drei-Zimmer-Wohnungen (63 Quadratmeter), Vier-Zimmer-Wohnungen (78,75 Quadratmeter). Dagegen sind Fünf-ZimmerWohnungen (maximal 94,50 Quadratmeter) nur bedingt zulässig.
Wohnbau-Geschäftsführer Thomas Nostadt zeigte sich am Freitagnachmittag im Pressegespräch überzeugt: „Die Jury hat nach intensiver Sichtung und kritischer Begutachtung der eingereichten Pläne eine weise Wahl getroffen.“ Er sehe sich bestätigt, derlei Bauvorhaben grundsätzlich dem Prüfstand eines Wettbewerbs zu unterwerfen.
Dieser Schritt hat sich laut Nostadt bereits bei der vor fünf Jahren an der Dammstraße in Stetten fertiggestellten Wohnanlage mit ausschließlich sozialer Ausrichtung bestens bewährt. „Es gibt immer wieder fachliche Anerkennung von außerhalb für die nachhaltige Vorgehensweise.“
Die Realisierung des neuen Vorhabens „Schlichtergasse“ soll zügig vorangetrieben werden. Der Wohnbau-Geschäftsführer geht gemeinsam mit Architekt Michael Gies davon aus, dass der Abbruch des alten Gebäudes bereits im ersten Quartal 2020 erfolgen kann.
Die Neubebauung nimmt beide im Gebiet bestehenden Gebäudeausrichtungen auf, so dass drei- und vierseitig von freistehenden Baukörpern gefasste Außenräume entstehen. Ein so genannter Vierseithof bindet das Gebäude in der Verlängerung der Schlichtergasse räumlich und städtebaulich in die Gesamtanlage ein.
Vorgesehen ist ein hofartiger Freiraum, der so angelegt werden soll, dass Alltagskonflikte zwischen den Bewohnern vermieden werden können und die einzelnen Gebäude Pufferzonen vor den Zugängen und den Wohnungen im Erdgeschoss erhalten. Der Hof selbst bietet Raum für nachbarschaftliche Beziehungen. Gemeinschaftsraum und Kinderspielplatz werden angegliedert.
Die Hauseingänge sind nach vorliegenden Plänen licht und einladend gestaltet. Über ein Treppenhaus werden jeweils drei Wohnungen pro Etage erschlossen. Aufzüge sind nicht vorgesehen, da „so wenig Technik wie möglich“ angestrebt wird. Küchen und Bäder werden natürlich belüftet. Die Beheizung erfolgt über ein Nahwärmesystem.
