Günter Schlecht, Christiane Cyperrek und Thomas Böhringer führen die Gemeinderatswahlliste der Lörracher Sozialdemokraten an.
Die Lörracher SPD geht nicht mit einem Spitzenkandidaten, sondern einem „Spitzentrio“ ins Rennen um die Kommunalwahl am 9. Juni. „Wir sind als SPD ein Team“, erklärte Christiane Cyperrek beim Pressetermin am Montagmorgen die Entscheidung für das Trio, dem neben ihr und Günter Schlecht auch der erst 21-jährige Thomas Böhringer angehört.
Für die Lörracher SPD haben die vier Ortsvereine Lörrach, Brombach, Haagen und Hauingen ein Programm mit fünf Kernpunkten erarbeitet. Demnach tritt die SPD in der Lerchenstadt „für bezahlbaren Wohnraum, für chancengerechte Bildung und Betreuung, für eine soziale Klimawende, für eine echte Verkehrswende und für eine offene Stadt in lebenswerten Stadtquartieren“ ein. Nach der Entscheidung Hubert Bernnats, nicht mehr für den Gemeinderat zu kandidieren, nimmt Schlecht nun Platz 1 auf der 32 Kandidaten umfassenden Wahlliste ein. Der Hauinger Ortsvorsteher ist seit 50 Jahren SPD-Mitglied, gehört dem Stadtrat seit 2004 an und war zwischen 2014 und 2019 Fraktionsvorsitzender der SPD im Lörracher Rathaus. Beim Gespräch gab er das Ziel aus, die bei der letzten Wahl 2019 errungenen sechs SPD-Sitze im Gemeinderat zu verteidigen. Die Wähler rief er auf, am 6. Juni wählen zu gehen, um „rechte Hassparteien und unsägliche Listenverbindungen in die Schranken zu weisen“.
Christiane Cyperrek, die seit 15 Jahren Stadträtin ist, reizt an ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit in der Kommunalpolitik die Möglichkeit, sich aktiv einzubringen, etwas zu verändern und einen „unglaublichen Einblick in die eigene Stadt“ zu gewinnen. Die rechtspopulistischen und rechtsextremen Bewegungen machten ihr Angst.
Mit ihrem Engagement für sach- und lösungsorientierte Arbeit wolle sie diesen Kräften etwas entgegensetzen. Ihre Schwerpunkte sieht sie in den Bereichen Stadtplanung und Stadtentwicklung. Dort will sie zu einer „menschengerechten Stadt mit Wohlfühl- und Aufenthaltsqualität“ beitragen, die „für die Verkäuferin und den Busfahrer bezahlbar bleibt“.
Trotz seines jugendlichen Alters ist Thomas Böhringer schon länger gesellschaftlich engagiert. Bei den Hauinger Sozialdemokraten fungiert er als stellvertretender Vorsitzender, beim FC Hauingen als Jugendleiter und beim Stadtjugendring als 2. Vorsitzender. Der Student der Geografie und Geschichte ist vor Ort durch seine Vereinsarbeit verwurzelt und tritt für „chancengerechte Bildung, Bürgernähe und soziales Engagement“ ein.
Im Wahlkampf konzentriert er sich darauf, junge Leute durch eine Instagram-Kampagne anzusprechen. 50 Tage vor dem Wahltermin hat er begonnen, jeden Tag einen Beitrag zur Wahl zu posten. „Auch Junge wählen immer mehr rechtsextrem“, weiß Böhringer durch Erfahrungen in seinem persönlichen Umfeld. „Mach, dass die aus Stetten rauskommen“, habe etwa eine Aufforderung an ihn mit Blick auf die geplante Flüchtlingsunterkunft in Stetten gelautet. Der Nachwuchspolitiker möchte zu problemorientierten Gesprächen miteinander animieren. Mit Menschen, die sich abkapselten, sei das aber nur schwer möglich.
