Lörrach. "Da heute nicht der 1. April ist, kann man die nachfolgende Geschichte ruhigen Gewissens glauben", schreibt die Polizei zu folgender Geschichte als Einleitung, die sich offenbar am Vormittag in einer Lörracher Schule zugetragen hat: Beamte des Polizeireviers Lörrach hatten einen kniffligen Einsatz zu bewältigen - und lösten ihn auf besondere Weise. Was war geschehen ?

Eine Schulklasse verfolgte am Vormittag live eine Gerichtsverhandlung und spielte sie später im Klassenzimmer originalgetreu nach. Dazu musste der "Angeklagte" - wie sein Pendant im Gerichtssaal -  Handschellen tragen. Die waren auch vorhanden, da sie eine Schülerin von zu Hause mitbrachte - offenbar ohne Wissen des Papas. Ihrem Hinweis, keinen Schlüssel zu haben, mochte keiner ihrer Mitschüler glauben.

Sodann wurde der "Angeklagte" geschlossen. Einige Zeit später kam unter den Anwesenden leichte Panik auf, nachdem klar war, dass tatsächlich kein Schlüssel vorhanden war. Nun war guter Rat teuer. Schließlich sah man
die Polizei als einzige Hilfe und rief dort etwas kleinlaut an.

Sämtliche Handschellenschlüssel auf der Wache eingesammelt

Eine Streife sammelte daraufhin sämtliche Handschellenschlüssel auf der Wache ein und machte sich auf den Weg zum Klassenzimmer. Die Befreiungsaktion zog sich laut Polizeibericht in Anbetracht der vielen Schlüssel in die Länge und die große Zahl von feixenden Kiebitzen wurde auf eine harte Probe gestellt.

Letzten Endes musste dann doch ein Bolzenschneider herhalten, um den Gefesselten zu befreien. Nach verhalltem Applaus gab es dann noch einen kostenlosen Vortrag zum Thema "Handschellen". Ob die Geschichte möglicherweise als Nacherzählung in einer der kommenden Klausuren sein wird, ist der Polizei nicht bekannt, so die Mitteilung.