Flöte und Harfe soll er anscheinend nicht sonderlich geliebt haben: Mozart ein Flötenfeind? Wer ein Konzert wie dieses KV 313 so berückend schön komponiert, dass es nicht umsonst zu den beliebtesten Werken für dieses Instrument gehört, muss der Flöte doch zugetan gewesen sein! In keinem einzigen Takt spürt man die angebliche Abneigung Mozarts, schon gar nicht in dem besonders beeindruckenden, tiefsinnigen zweiten Satz. Diesen bläst Julia Habenschuss lyrisch in der Tongebung mit natürlicher Grazie und fast schon romantisch in der Klangfärbung.
Überhaupt gefiel die kultivierte Klanglichkeit ihres delikaten Bläserklangs. Habenschuss spielt elegant und kontrolliert, mit klarer Artikulation in den Ecksätzen; die üppigen Solokadenzen gestaltet sie spiel- und atemtechnisch perfekt, aber ohne jede Virtuosenhektik. Das Sinfonieorchester Basel unter Leitung seines ersten Gastdirigenten Michal Nesterowicz begleitet ebenso elegant-flexibel.