Lörrach Stadt ein Stück seines Lebens

Die Oberbadische

Nachruf: Ehemaliger Stadtbaudirektor Klaus Stein verstorben

Die positive Entwicklung Lörrachs der vergangenen Jahrzehnte trägt seine Handschrift. Seit 1976 in den Diensten der Stadt, hat Klaus Stein die Stadtentwicklung wesentlich mitgeprägt. Jetzt ist der frühere Stadtbaudirektor im Alter von 73 Jahren verstorben.

Von Guido Neidinger

Lörrach. „Mit Klaus Stein verlässt uns ein kunstbegeisterter Visionär, der in all seinem städteplanerischen Schaffen ausgesprochen viel Kreativität unter Beweis stellte.“ Mit diesen Worten würdigte die frühere Oberbürgermeisterin Gudrun Heute-Bluhm Klaus Stein, als dieser im Januar 2010 in den Ruhestand verabschiedet wurde.

Der Begriff „Straße, Platz, Zeichen“ ist ein Markenzeichen der Lörracher Innenstadt. Dieses Konzept hat Stein maßgeblich mitgeprägt. Unverkennbarer Stolz schwang stets mit, wenn Stein über die Bedeutung und Faszination des Skulpturenweges durch die Innenstadt erzählte. In einem Interview mit unserer Zeitung sagte er dazu: „Wenn Städte heute auf Identitätssuche sind, dann sucht man nach prägnanten Merkmalen. Dass wir das Thema ’Straße, Platz, Zeichen’ zu einer identitätsstiftenden Kunstform entwickelt haben, deren Skulpturen sich auch in einem Museum für Gegenwartskunst behaupten könnten – das ist ein Alleinstellungsmerkmal und trägt zur Identität der gesamten Innenstadt bei.“

Als Stadtbaudirektor und Fachbereichsleiter für Stadtentwicklung setzte Stein sowohl wichtige konzeptionell-strategische als auch projektbezogene Akzente.

Leuchttürme seiner Arbeit sind das Modell Landschaftspark Wiese, die Landesgartenschau im Grütt, der Burghof, das Wohngebiet Stetten-Süd, der Campus Rosenfels und die Lörracher Innenstadt. Noch einmal Heute-Bluhm dazu: „Die Stadt ist ein Stück seines Lebens.“

Stein selbst sah den Wechsel der Flughöhe, der Perspektive auf die Dinge ebenso als Konstante seiner Arbeit wie den unbedingten Willen zur Qualität.

Neben seiner beruflichen Tätigkeit im Rathaus war Stein in diversen Berufsverbänden tätig. So füllte er lange Zeit Vorstandsämter in der Architektenkammer Baden-Württemberg und im Bund Deutscher Architekten aus. Sein Fachwissen brachte er in der Baugenossenschaft Familienheim ein und war Mitglied der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung.  Die Trauerfeier findet am Mittwoch, 5. September, 14 Uhr, in der Kirche St. Fridolin in Stetten statt.

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