Der Gemeinderat beschäftigt sich am Donnerstag in einer Sondersitzung mit der Zukunft des Lörracher Rathauses. Die Stadtverwaltung plädiert für die Sanierung des Gebäudes am Standort.
Vier Szenarien wurden für den Lörracher Verwaltungssitz der Zukunft geprüft: zwei Standortalternativen (Luisenstraße oder im bald frei werdenden Klinikareal) und zwei Verfahrensvarianten (Sanierung oder Abriss und Neubau).
Die Kommune wird in der öffentlichen Sitzung den Stand der Untersuchungsergebnisse samt Szenarienvergleich sowie Varianten der Projektfinanzierung skizzieren. Fachbüros hatten das komplexe Projekt mit Blick auf Sanierungs- und Zuschussfähigkeit, Flächennutzungskonzepte und ökologische Facetten wie die CO2-Bilanz geprüft.
Zusammenfassend lasse sich feststellen, „dass das Neubauszenario II (Abriss und Neubau Luisenstraße) deutlich höhere Kosten verursache als die übrigen Szenarien. Die beiden Sanierungsvarianten sind hinsichtlich Nachhaltigkeit und CO2-Bilanz positiver zu bewerten als die Neubauvarianten“, so Annette Buchauer, die von Seiten der Stadt die Projektentwicklung leitet.
Die Sanierung des Bestands-Rathauses sei mit deutlich günstigeren Kosten umzusetzen als Sanierung und Umbau der Gebäudeflächen im Krankenhausareal.
Ein Gutachten bescheinige dem Standort Kreiskrankenhaus zudem „ein deutlich größeres Potenzial der alternativen Nutzungsmöglichkeiten als dem heutigen Rathausstandort – dem Rathausstandort hingegen ein größeres Identifikationspotenzial und eine bessere Anbindung an den ÖPNV, sodass in dieser Analyse der Standort in der Luisenstraße als Rathausstandort empfohlen wird“, so Buchauer wörtlich.
Bei einem Votum für das Krankenhaus-Areal stelle sich zudem die Frage, wie das sanierungsbedürftige Rathaus in der Luisenstraße künftig genutzt werden soll.
Das Bestandsgebäude Luisenstraße steht unter Denkmalschutz. Da für die Sanierung und den Weiterbetrieb eine Unwirtschaftlichkeit nicht nachgewiesen werden könne, sei die Abrissgenehmigung durch das Regierungspräsidium für dieses Gebäude ohnehin nicht zu erwarten.
In der weiteren Bearbeitung soll die Auswahl unter den Varianten weiter eingegrenzt werden.
Die hohen Projektkosten – im Gespräch ist derzeit eine Summe in Höhe von rund 75 Millionen Euro – sind im laufenden Haushalt der Stadt Lörrach nicht darstellbar. Aus diesem Grund sollen mehrere Finanzierungsvarianten erarbeitet und die jeweiligen Auswirkungen auf die Finanzsituation der Stadt dargestellt werden.
