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Lörrach Stadt lehnt Temporeduzierung ab

(pad)
Die Hauinger Ortseinfahrt aus Richtung Steinen ist nach Ansicht des Ortschaftsrats ein Gefahrenschwerpunkt. Foto: Peter Ade

Hauingen: Verwaltung sieht Voraussetzungen für Tempo 40 auf Ortsdurchfahrt nicht gegeben.

Lörrach-Hauingen - „Abgeblitzt“ ist der Ortschaftsrat Hauingen mit seiner Forderung, auf der Unterdorf- und der Steinenstraße Tempo 40 oder gar 30 einzuführen. Für eine Geschwindigkeitsbegrenzung fehle derzeit die rechtliche Grundlage, erteilte der städtische Fachbereich „Straßen, Verkehr, Sicherheit“ jetzt eine Absage, wie Ortsvorsteher Günter Schlecht in der jüngsten Sitzung des Ortschafsrats bekanntgab.

Die Forderung der Gemeinde war nicht neu. Schon mehrfach wurde am Ratstisch heftig kritisiert, dass der Auto- und Lastwagenverkehr auf der Ortsdurchfahrt erheblich zugenommen habe und viele Kraftfahrer mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit unterwegs seien.

Insbesondere Ortschaftsrat Jürgen Weltin (CDU) sind die „Raser“ ein Dorn im Auge. Außerdem stört er sich an überbreiten landwirtschaftlichen Nutzfahrzeugen. Sie seien nicht selten „so wuchtig groß“, dass der Gegenverkehr auf den Bordsteig ausweichen müsse. „Das gefährdet die Fußgänger und kann einfach nicht hingenommen werden“, argumentiert Weltin.

Zudem verweist der Christdemokrat darauf, dass es sowohl auf der Ortsdurchfahrt in Brombach als auch in Haagen „Tempo 30“ gebe, in Hauingen aber nicht. Weltin wörtlich: „Sind unsere Kinder weniger wert als die in den Nachbarorten?“

Die kürzlich im Ortschaftsrat einstimmig erhobene Forderung auf Einführung von „Tempo 40“ wurde zwischenzeitlich von der Stadt zurückgewiesen. Geschwindigkeitsbeschränkungen, so der Fachbereich, seien im unmittelbaren Bereich von Kindergärten, Schulen, Altersheimen oder Kliniken möglich, ebenso an Unfallschwerpunkten oder im Rahmen von Lärmaktions- und Luftreinhalteplänen. „Diese Optionen liegen für die Ortsdurchfahrt Hauingen nicht vor“, teilt das Lörracher Rathaus mit.

Während der zurückliegenden mehrwöchigen Sperrung der Bundesstraße 317 hat der Fachbereich Messungen mit so genannten „Smiley-Tafeln“ vorgenommen. Sie registrieren, mit welcher Geschwindigkeit Fahrzeuge unterwegs sind. Eine Smiley-Tafel wurde erst für 13, dann für fünf Tage in der Steinenstraße 6 mitten im Dorf aufgestellt. Die Aufzeichnungen ergaben, dass 86 bis 87 Prozent der Fahrer nicht schneller als 50 Kilometer pro Stunde gefahren sind.

Anders sah es beim zweiten Smileytafel-Standort in Höhe der Einmündung Im Leh aus, die an knapp acht Tagen aufgestellt war: Dort hielt sich nur noch gut die Hälfte aller Fahrer an die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit. Rund 40 Prozent der Verkehrsteilnehmer fuhr an dieser Stelle mit bis zu 60 Kilometern pro Stunde. An beiden Messstellen wurden auch Raser registriert, die mit hundert und mehr „Sachen“ pro Stunde unterwegs waren – das war immerhin 13 Mal der Fall.

Nach wie vor im Raum steht eine Entschärfung der östlichen Ortseinfahrt aus Richtung Steinen. Der Ortschaftsrat hofft, dass dieser Bereich bald „beruhigt“ wird.

Viele Autofahrer brausten zum Teil „mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit“ ins Dorf.

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