Lörrach Stadt Lörrach bekämpft die Tigermücke

ov
Während viele Mücken vor allem in der Dämmerung oder nachts stechen, ist die Tigermücke auch tagsüber aggressiv. Foto: Pixabay

Die Stadt Lörrach hat eine facettenreiche Strategie im Kampf gegen die Asiatische Tigermücke entwickelt.

Durch den Klimawandel hat sich die Asiatische Tigermücke auch im Lörracher Stadtgebiet angesiedelt. Da die Mücke potenziell Viren übertragen kann, die Krankheiten wie Dengue- oder Chikungunya-Fieber auslösen können, gehört die Eindämmung der Ausbreitung dieser Art zum Bevölkerungsschutz, betont die Stadtverwaltung. Sie bittet zum Start in die warme Jahreszeit die Bevölkerung um Mithilfe. Zur Vorsorge vor Ort sind außerdem Grundstücksbegehungen einer Spezialfirma geplant.

Bestand gering halten

In Südbaden wird es wärmer. Damit wird die Region auch attraktiv als Lebensraum für Arten, die ursprünglich in anderen Gefilden zuhause sind. In Lörrach wurde die ursprünglich tropische Asiatische Tigermücke 2017 mit einer vermehrungsfähigen Population festgestellt. „Besonders nach dem regnerischen Frühling sind viele Mücken zu erwarten. Zwar ist eine Verbreitung von Krankheiten durch die Asiatische Tigermücke unwahrscheinlich, weil sie dazu zuerst eine infizierte Person stechen und so den Erreger aufnehmen müsste. Aber um das Gefahrenpotenzial zu minimieren, möchte die Stadt gemeinsam mit der Bürgerschaft den Bestand der Plagegeister so gering wie möglich halten,“ so Oberbürgermeister Jörg Lutz.

Kleinste Wassermengen

Das geht am besten, bevor die Mückenlarven zwischen Mai und September flügge werden und sich wiederum exponentiell vermehren. Als Brutstätte nutzt die Tigermücke kleinste Wasseransammlungen in natürlichen und künstlichen Behältern. Diese reichen von Regentonnen, Blumenvasen und Blumentopfuntersetzer über Vogeltränken und verstopfte Dachrinnen.

Als am effektivsten hat sich die gezielte Bekämpfung vor Ort erwiesen. Jeder Bürger kann zuhause mithelfen, die aggressiven Stechmücken in Schach zu halten: Um mögliche Brutstätten zu vermeiden, sollten unnötige Wasserbehältnisse entfernt, Regentonnen entweder komplett abgedichtet oder einmal pro Woche restlos geleert werden.

Ungenutzte Behälter wie zum Beispiel Gießkannen sollten auf dem Kopf gestellt werden, damit sich kein Regenwasser ansammeln kann. Alternativ können Brutgewässer wöchentlich mit speziellen Tabletten behandelt werden, die gezielt Stechmückenlarven abtöten. Diese Tabletten seien weder für Menschen noch Pflanzen oder andere Tierarten schädlich. Erhältlich sind sie im Baumarkt oder kostenlos bei der städtischen Tigermücken- Beauftragten, erläuerten Regina Steiger und Corina Kübler vom Fachbereich „Bürgerservice und Öffentliche Sicherheit“ im Mediengespräch.

Hilfestellung von der Stadt

Steiger steht als Beauftragte der Stadt mit Rat und Hilfe zum Thema Tigermücke zur Verfügung. Unter der E-Mailadresse ordnung@loerrach.de können Fotos von Exemplaren zur Bestimmung eingereicht werden, um zu klären, ob es sich tatsächlich um eine Asiatische Tigermücke handelt. Zudem können Tipps zur Prävention im eigenen Garten oder Balkon angefragt werden. Und auch Hinweise auf unbemerkte längerfristige Wasseransammlungen auf dem Stadtgebiet können dort gemeldet werden. Außerdem gibt die Webseite der Stadt unter [www.loerrach.de/tigermuecke]www.loerrach.de/tigermuecke Auskunft.

Tigermücken erkennen

Die Tigermücke hat eine auffällige schwarz-silberweiße Färbung. Sie ist 0,5 bis 1 Zentimeter groß, also kleiner als ein Centstück. Anhand ihrer sehr kleinen Größe und ihrer kontrastreichen Zeichnung lässt sie sich gut von der einheimischen Ringelschnake unterscheiden – diese ist braun gestreift. Während übrige Mücken vor allem in der Dämmerung oder nachts stechen, ist die Tigermücke auch tagsüber sehr aggressiv.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading