Lörrach Stadt muss ihre Gebäude schneller sanieren

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 Foto: Kristoff Meller

Klima: Energiebericht 2020 im Ausschuss für Umwelt und Technik

Auf dem Weg zur klimaneutralen Stadtverwaltung muss die Sanierung kommunaler Gebäude deutlich Fahrt aufnehmen – sonst ist dieses Ziel bis zum Jahr 2040 nicht zu erreichen.

Lörrach (bk). Das geht aus dem Energiebericht 2020 hervor, der am Donnerstagabend im Ausschuss für Umwelt und Technik vorgestellt wurde.

Mit dem Beitritt zum Klimaschutzpaket des Landes Baden-Württemberg hat sich die Stadt Lörrach vorgenommen, beim eigenen Gebäudebestand bis 2040 weitgehend klimaneutral zu werden. Indes: „Die Analyse der bisherigen Sanierungseffizienz hat gezeigt, dass bei Beibehaltung der bisherigen Geschwindigkeit eine komplette Sanierung des Gebäudebestands erst etwa 2075 umgesetzt wäre“, schreibt die Fachbereichsleiterin Umwelt- und Klimaschutz, Britta Staub-Abt, in der Sitzungsvorlage. Zur Beschleunigung des Prozesses werde vorgeschlagen, wo immer möglich der Gebäudesanierung Vorrang vor Neubauten zu geben.

Allerdings habe die Stadt gesetzliche Regelungen und Verpflichtungen, die sich aus einer wachsenden Zahl von Gebäudenutzern ergäben – etwa in Kitas – nicht in der Hand: Sie müsse die erforderliche Infrastrukture bereit stellen.

Ein wichtiger Baustein zur Forcierung von Sanierungstätigkeiten könne die Nutzung aktueller Förderprogramme, insbesondere der Bundesförderung effizienter Gebäude (BEG) mit Förderquoten zwischen 20 und 50 Prozent sein: Dies würden helfen „den städtischen Haushalt zu entlasten, den Sanierungsstau abzubauen und die steigenden Klimaschutzanforderungen zu erfüllen“, so Staub-Abt.

Am Beispiel von fünf Sanierungsobjekten mit insgesamt rund 16 000 Quadratmetern Fläche konnte gezeigt werden, „dass bei einer Sanierung auf das Effizienzhausniveau 70 und bei aktuellen Förderbedingungen im BEG ein Kostenvorteil für die Stadt Lörrach von bis zu 4,86 Millionen Euro möglich wäre, um energetische Sanierungen schneller zu realisieren. Zusätzlich würden noch die dadurch eingesparten Energiekosten in Höhe von rund 50 000 Euro pro Jahr hinzukommen“, erläutert die Fachbereichsleiterin.

Ohnehin würden die meisten Sanierungen nicht ausschließlich aus energetischen Gründen durchgeführt, sondern in erster Linie, um die Bausubstanz zu erhalten – das heißt: Die anfallenden Kosten entstünden auch ohne die energetischen Aspekte.

Durch Förderungen und Energiekosteneinsparungen könnten solche substanzerhaltenden Maßnahmen letztlich mit vergleichsweise geringeren Investitionen umgesetzt werden.

Die größten kommunalen Wärme- und Stromverbraucher sind: das Rathaus, Hans-Thoma-Gymnasium, Neumattschule sowie das Dreiländermuseum (Letzteres ausschließlich beim Stromverbrauch in dieser Gruppe).

Parallel zu den Sanierungen sei ein Ausbau des Biogasbezugs von derzeit fünf auf 100 Prozent bis 2040 erforderlich. Ein Gemeinderatsbeschluss hierzu liege bereits vor. Bei der nächsten Gasausschreibung (Lieferung ab 2023) werde der Biogasanteil auf zehn Prozent erhöht und in der Folge alle zwei Jahre um weitere zehn Prozent, so Staub-Abt.

Stromeinsparungen könnten unter anderem auch durch die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED erreicht werden.

Und: Neubauten seien grundsätzlich als Plusenergiegebäude gemäß den Energiestandards der Stadt Lörrach zu errichten.

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