Lörrach Stadt stärkt die Sozialarbeit

Regine Ounas-Kräusel
Die Schulsozialarbeit auf dem Campus – insbesondere an der Theodor-Heuss-Realschule – wird aufgestockt. Foto: Kristoff Meller

Schulen: Campus und Fridolinschule profitieren. Weitere Erhöhungen gefordert.

Lörrach - Die Stadt will die Schulsozialarbeit auf dem Campus Rosenfels und an der Fridolinschule stärken. Dafür sollen am Campus die Stellen von drei auf 3,5 aufgestockt werden.

An der Fridolinschule, Lörrachs größter Grundschule, soll es künftig statt einer halben eine 75 Prozent-Stelle geben. Der Hauptausschuss stimmte dem am Donnerstag geschlossen zu.

Man brauche auf dem Campus mit der Realschule und den beiden Gymnasien mehr Schulsozialarbeit, weil die Schüler immer vielfältiger seien, berichtete Stadtjugendreferent Stefan Dieterle. Eine Situationsanalyse der Campus-Schulen und des CVJM als Träger der Schulsozialarbeit ergab, dass dies vor allem auf die Realschule zutrifft. Seit die Grundschulempfehlung nicht mehr verbindlich ist, wechseln mehr Kinder, die auf dem Gymnasium scheitern, auf die Realschule. Im Modell „Realschule plus“ lernen Kinder, die einen Werkreal- und diejenigen, die einen Realschulabschluss anstreben, gemeinsam. An der Fridolinschule lernen Kinder mit immer vielfältigeren kulturellen, familiären und finanziellen Hintergründen.

Die Stadt, der Landkreis und das Land finanzieren die Schulsozialarbeit gemeinsam. Für die zusätzlichen Stellen sind nur für ein Jahr mehr Mittel notwendig, da die Neumatt-Werkrealschule im Herbst 2020 ausläuft. Dann fällt die Stelle für die Sozialarbeit dort weg.

Margarete Kurfeß (Grüne) befürwortete die Stellenerhöhungen: „Wir halten die Schulsozialarbeit für unentbehrlich.“ Sie verlangte aber, dass 2020 frühzeitig mit den Schulleitern auf dem Campus abgestimmt wird, wie viele Stunden die Sozialarbeiter an welcher Schule tätig sein sollen.

Die vielschichtigen Probleme habe es schon vor dem Wegfall der verbindlichen Grundschulempfehlung gegeben, sagte Hubert Bernnat (SPD) und forderte eine weitere Erhöhung des Stellenschlüssels. CVJM und Campus-Schulen hätten in ihrer Analyse einen deutlich höheren Bedarf errechnet. Auch Yvonne Sommer (CDU) und Silke Herzog (Freie Wähler) waren für die Erhöhung der Sozialarbeiterstellen.

Bernnat fragte, ob nicht auch die Hellbergschule als letzte Werkrealschule in Lörrach mehr Sozialarbeiterstunden brauche, wenn die Neumattschule schließe. An der Hellbergschule sei vor drei Jahren eine ganze Stelle geschaffen worden, weil dort alle ankommenden jungen Flüchtlinge unterrichtet wurden, sagte Dieterle.

An allen weiterführenden Schulen in Lörrach sind Sozialarbeiter tätig. Dies berichtete Ilona Oswald, kommissarische Leiterin des Fachbereichs Jugend/Schulen/Sport im Rathaus. Sozialarbeiter wirken außerdem an der Fridolinschule und dem Grundschulzweig der Albert-Schweizer-Schule, die Ganztagsbetrieb haben. Auch die anderen Grundschulen hätten Bedarf angemeldet.

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