Lörrach Stadtbus mit Licht und Schatten

Marco Fraune
Größere Veränderungen im Fahrplan standen zuletzt nicht an. Foto: Kristoff Meller

Der Betriebsausschuss hat den Sachstandsbericht Stadtbusverkehr zur Kenntnis genommen.

Das Gutachten zur Buslinienführung in der Innenstadt soll in diesem Jahr durch ein externes Unternehmen in Angriff genommen werden. Die Vorbereitungen für die Auftragsvergabe laufen im Moment, heißt es im Sachstandsbericht Stadtbusverkehr.

Ebenso soll demnach in diesem Jahr eine Betrachtung des Gesamtbusverkehrs in Lörrach durch externe Fachkräfte erfolgen. Mit einbezogen werden auch die Mitglieder des Gemeinderats. „Die Betrachtung des Gesamtbusverkehrs soll mit dem geplanten Gesamtmobilitätskonzept abgestimmt werden. Im Rahmen der Gesamtbetrachtung soll auch das Thema Frauen-Nacht-Taxi durch die Gutachter behandelt werden“, heißt es von Seiten der Stadtwerke.

Linie 9 und Mail-Option

Dessen ÖPNV-Planer Johannes Schneider zeigte im Betriebsausschuss auch auf, welche Änderungen es zum Fahrplanwechsel im Dezember gab. Davon betroffen war die Linie 9, die seitdem stündlich von Stetten Süd über Neumatt und das Gewerbegebiet Ob der Gass über die Innenstadt zum Busbahnhof fährt. „Im Rahmen der Planung ist es gelungen, den Bus der Linie 9 in die bestehenden Umlaufpläne zu integrieren und dadurch eine höhere Fahrplanstabilität auf den Linien zu ermöglichen.“

Seit Mitte Januar kümmert sich laut Schneider auch ein neuer Mitarbeiter neben seinen Aufgaben im Bäderbetrieb um die Sauberkeit an den Bushaltestellen – was sich positiv bemerkbar mache. „Kaputte oder fehlende Haltestellenschilder, nicht lesbare Namen der Haltestellen, fehlende oder falsche Fahrplanaushänge oder zerstörte Haltestellenvitrinen liegen weiterhin im Zuständigkeitsbereich der SWEG.“ Unter stadtbus@loerrach.de ist zudem eine E-Mailadresse eingerichtet worden, an welche die Kunden Anregungen und Wünsche sowie Beschädigungen an den Haltestellen oder sonstige Auffälligkeiten, den ÖPNV betreffend, direkt an die Stadtwerke Lörrach melden können.

Kritik wegen Fahrgastinfo

Das Thema Entwicklung der Fahrgastzahlen beim Anrufsammeltaxi wurde bereits in den Ortschaftsratssitzungen detaillierter dargestellt und kommentiert (wir berichteten). Gleiches gilt für den Umbau des Busbahnhofs Brombach.

Im Betriebsausschuss wurde fraktionsübergreifend Kritik an der Umsetzung des Dynamischen Fahrgastinformationssystems geäußert, die sich weiter hinauszögere. Der finale Einbau soll aber noch in diesem Jahr erfolgen, so Schneider, der auf das Landratsamt als zuständige Behörde verwies.

Das „Ticket4Lö“ erweist sich hingegen weiterhin als Erfolgsgeschichte. Im Jahr 2022 wurden mehr als 50 000 Tickets verkauft, wobei es zwischenzeitlich durch das Neun-Euro- Ticket einen spürbaren Rückgang gab.

Seit Herbst vergangenen Jahres steht fest, dass das Zentralklinikum zunächst nicht an die Regio-S-Bahn angeschlossen sein wird. Auch dies stieß im Betriebsausschuss auf deutliche Kritik.

Das sagt die Politik

Claudia Salach (Grüne) lobte das bessere Erscheinungsbild der Bushaltestellen, die ein „Aushängeschild des ÖPNV“ seien. Der öffentliche Personennahverkehr sei zugleich ein Kompromiss, mit den begrenzten Ressourcen das Optimale herauszuholen. Christa Rufer (SPD) unterstrich die Bedeutung der Anbindung des Zentralklinikums an den ÖPNV. Die Linie 6/16 ohne Umstieg könne hier eine Zwischenlösung sein. „Die Linie 9 fährt immer noch leer“, bedauerte Petra Höfler (CDU). Sie setzt zudem darauf, dass die Bushaltestellen mit Licht, Mülleimer und Bank ausgestattet sind.

Dass kein Nutzer mehr durchblicke, wo welcher Bus hinfährt, kritisierte Matthias Lindemer (Freie Wähler). Extrem verärgert kommentierte er die weiter fehlenden digitalen Fahrgastinformationen an den Bushaltestellen.

Verbesserungswürdig erachtet zudem auch Sabine Schumacher die Situation auf der Linie 9.

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