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Lörrach Stadtbus zentral für Verkehrswende

Die Oberbadische
Die Busverbindung zwischen Stetten und Salzert wird verändert.Foto: Kristoff Meller Foto: Die Oberbadische

Mobilität: Sachstandsbericht im Rat

Von Kristoff Meller

Lörrach. Der Gemeinderat hat den aktuellen Sachstandsbericht zum Stadtbusverkehr (wir berichteten ausführlich) am Donnerstagabend zur Kenntnis genommen. Die Fraktionen betonten außerdem wie wichtig ein Ausbau des Angebots ist: „Der Bus führt ein Nischendasein“, betonte Stephan Berg (Grüne) und verwies auf einen aktuellen Anteil von lediglich sieben Prozent an den verschiedenen Verkehrsmitteln. Die Grünen streben laut Berg aus Umweltschutzgründen eine Verdopplung des Anteils an: „Die Corona-Krise ist recht klein im Vergleich zur Klima-Krise, darum brauchen wir eine Verkehrswende. Nur den Radverkehr zu verdoppeln, wird nicht ausreichen.“

Ähnlich stufte auch Christa Rufer (SPD) die Situation ein. Der Stadtbusverkehr sei der „zentrale Ansatzpunkt für eine sozialverträgliche, klimaschonende Verkehrswende“. Dafür sei aber eine „strukturierte Taktung unerlässlich“, betonte Rufer. Auf den nachfragestarken Linien sei ein 15-Minuten-Takt „elementar“. Außerdem machte sich die SPD-Stadträtin wie Stephan Berg aufgrund des Erfolgs des Ein-Euro-Tickets zudem für die mittelfristige Einführung eines Jahrestickets für 365 Euro stark.

Auch über die geplanten Änderungen auf der Linie 9 wurde erneut diskutiert. Während die geplante neue Routenführung von fast allen Fraktionen gelobt wurde, war sowohl für Berg als auch für Rufer die nur noch stündliche Fahrt vom Salzert nach Stetten ein Wermutstropfen. Denn dadurch bestehe auch nur noch eine stündliche Anbindung an die S-Bahn und in der Folge am Badischen Bahnhof. So hätten Reisende dort künftig entweder Anschluss an den Fernverkehr oder an den Hochrhein. „Beides ist so nicht zu machen“, betonte Berg.

Den geplanten Stundentakt sieht auch Rufer sehr kritisch: „Das ist eine Zumutung für die Fahrgäste.“ Außerdem gebe es alternative Möglichkeiten, um den Halbstundentakt aufrecht zu halten. Ein Gesamtkonzept für die Südstadt mit den Linien 7, 8 und 9 liege auf dem Tisch und sollte von der Stadtverwaltung mit einem entsprechenden Verkehrsgutachten geprüft werden.

„Machbar ist alles“, erwiderte Wolfgang Droll, Betriebsleiter der Stadtwerke. Doch für eine Ausweitung des Angebots seien zusätzliche Fahrzeuge notwendig, die wiederum Kosten nach sich ziehen würden. Das von Rufer angesprochene Verkehrsgutachten werde von den Stadtwerken in Angriff genommen, sobald das dafür notwendige Personal eingestellt werden konnte. Aktuell liegen laut Droll bereits mehrere Bewerbungen vor, um die jüngsten Abgänge im Eigenbetrieb (wir berichteten) zu kompensieren.

Die neuen Fahrpläne für die geänderte Linienführung und Taktung auf der Linie 9 werden aktuell ausgearbeitet und sollen im September vorgestellt werden.

Die Einführung eines Jahrestickets für 365 Euro stufte Droll als „politische Forderung“ ein, die finanzierbar sein müsse. Denn dieses besondere Fahrkartenangebot trage sich für die Verkehrsunternehmen nicht, weshalb diese einen „Ausgleich von der öffentlichen Hand“ benötigten.

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