Im IBA-Projekt „Am Zoll Lörrach/Riehen“, gefördert durch den Bund im Programm „Nationale Projekte des Städtebaus“, werden weitere Maßnahmen umgesetzt.
Lörrach Stadtstraße mit Qualität
Die Oberbadische 22.10.2019 - 17:11 Uhr
Blick ins Zollquartier Richtung Lörrach Fotos: Kristoff Meller 
Blick ins Zollquartier Richtung Lörrach Fotos: Kristoff Meller (Foto: Die Oberbadische)
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IBA: Projekt „Am Zoll“ nimmt Fahrt auf / Tramverlängerung wird untersucht
Lörrach. Ein Wettbewerb zur Umgestaltung der Basler Straße ist in Bearbeitung und die Planungen für den kommenden Projektverlauf sind abgestimmt. Daher ist das Projekt seit Mai offiziell mit dem Label der IBA Basel 2020 als Modellprojekt ausgezeichnet. Das teilte die Stadtverwaltung jetzt mit.
Weiter heißt es: Das Projekt besteht aus mehreren Bausteinen und hat zum Ziel, den Stadtraum des grenzüberschreitenden Siedlungsbandes zwischen Riehen-Stettenfeld und Lörrach-Stetten verkehrlich, freiräumlich und städtebaulich neu zu entwickeln. Im Zentrum steht die Umgestaltung der Basler Straße zwischen Grenze und Bahnhof Stetten „vom Straßenraum zum Lebensraum“.
Der Raum ist stark von der Schneise der Basler Straße geprägt, die in diesem Bereich noch als Bundesstraße dimensioniert ist. Diese auf den motorisierten Durchgangsverkehr ausgerichtete Straße soll redimensioniert werden und sich so zu einer Stadtstraße entwickeln, in der dem Rad- und Fußverkehr, aber auch dem Aufenthalt, zukünftig mehr und besser gestalteter Raum zur Verfügung gestellt wird. Vor diesem Hintergrund wurde Ende Juli ein Realisierungswettbewerb ausgelobt, an dem sich zwölf internationale Arbeitsgemeinschaften aus den Kompetenzen Freiraumplanung, Städtebau und Verkehrsplanung beteiligen.
Dank der Aufwertung der Straße kann sich daran die städtebauliche Reparatur der angrenzenden Quartiere anschließen und sie können sich in Zukunft stärker zur Straße hin entwickeln und diese räumlich besser fassen, so werden Flächenpotenziale ausgenutzt. Der Realisierungswettbewerb enthält daher einen städtebaulichen Ideenteil, der erste Ideen zur städtebaulichen Aufwertung und Nachverdichtung entlang der Straße aufzeigen soll. Diese sollen die Grundlage für eine gemeinsame Entwicklung mit den Eigentümern der Flächen sein.
Im Rahmen der angestrebten Transformation ist der grenzüberschreitende Gedanke leitend. In Zukunft kann die neu gestaltete Basler Straße nahtlos an die bereits umgebaute Lörracher Straße auf Riehener Seite anschließen. Zusätzlich sollen die Querverbindungen des Fuß- und Radverkehrs zur Bahn-Schneise grenzüberschreitend verbessert werden. Dies wird gemeinsam mit der Gemeinde Riehen untersucht und mit der Entwicklung des Stettenfeldes abgestimmt.
Verknüpfung der Verkehrsträger
Während das Gebiet potenziell gut durch Tram (Endhaltestelle Riehen Grenze), Bus (Haltestelle Stetten-Grenze) und S-Bahn (Bahnhöfe Stetten und Dammstraße) erschlossen ist, mangelt es wegen der weiten Umsteigewege an einer wirklichen Verknüpfung der Verkehrsträger. Diese soll in einer „Mobilitätsdrehscheibe“ gelingen, bei der die Angebote des öffentlichen Verkehrs zusammengezogen und die Umsteigeverbindungen kurzgehalten werden können. Des Weiteren besteht weiterhin die Idee, zwischen den Bahnhöfen Stetten und Riehen im Bereich des Zollwegs einen neuen Haltepunkt der S-Bahn zu schaffen.
Daraus ergeben sich zwei Optionen, eine solche Mobilitätsdrehscheibe zu schaffen: entweder mit einer neuen S-Bahn-Haltestelle „Am Zoll“ im Bereich der jetzigen Endhaltestelle der Tram 6 oder im Fall einer Tramverlängerung der Ausbau des Bahnhofs Stetten.
Die weitere Planung des grenzüberschreitenden Stadtraums muss deshalb in diesen Punkten optionsoffen sein, da diese Entscheidungen erst nach weiteren Untersuchungen gefällt werden können. Die Wettbewerbsteilnehmer müssen eine „aufwärtskompatible“ Umgestaltung der Basler Straße vorschlagen, in der eine mögliche Tramtrasse bereits vorgesehen ist.
Parallel laufen Untersuchungen zur Machbarkeit und zum Infrastrukturbedarf für die Taktverdichtung auf der Wiesentalbahn und des Haltepunkts „Zentralklinikum“. In diesem Zuge wird sich klären, ob und zu welchem Infrastrukturaufwand ein Halt „Am Zoll“ möglich wäre; zum anderen hat der Gemeinderat beschlossen, die Machbarkeit der Integration Lörrachs in das Basler Tramnetz (Tramverlängerung) näher zu untersuchen. Dies soll im Rahmen des Integrierten Stadtentwicklungs- und Verkehrskonzeptes geschehen.
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