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Lörrach Stets das große Ganze gesehen

Die Oberbadische
Roland Jakob-Rötne (v. l.) und Barbara Schmid vom Pfarrgemeinderat, Michael Spath und Thorsten Becker Foto: zVg

Religion: Kirchengemeinde Lörrach und Inzlingen verabschiedet Michael Spath

Lörrach - Die Katholische Kirchengemeinde Lörrach und Inzlingen hat am Sonntag Pfarrer Michael Spath nach neunjähriger Tätigkeit als Kooperator in einem Online- und einem Vespergottesdienst, mit herzlichem Dank und sehr persönlichen Geschenken verabschiedet. Der 65-Jährige tritt zum 1. Oktober in den Ruhestand.

Mitte des Monats zieht Spath laut einer Mitteilung der Kirchengemeinde nach Offenburg St. Fidelis, wo er als Subsidiar unterstützend in der Seelsorge tätig sein wird. Sein Nachfolger als Kooperator wird gegen Ende November in Lörrach und Inzlingen erwartet.

Im von ihm zelebrierten Online-Gottesdienst in St. Bonifatius verneigte sich Spath am Ende virtuell vor der Gemeinde als Zeichen der Wertschätzung. Roland Jakob-Rötne, Vorsitzender des Pfarrgemeinderates, würdigte das Wirken des Priesters stellvertretend für die Kirchengemeinde mit ihren fünf Pfarreien.

Obwohl er als Gemeindebeauftragter für St. Fridolin seinen Schwerpunkt in Stetten hatte, habe Spath immer das große Ganze gesehen, sagte Jakob-Rötne. Er erinnerte an Spaths Engagement in der Ökumene und in der Gefängnisseelsorge.

Zwei Charakteristika des scheidenden Priesters hob er hervor: Die Ich-Botschaften in den Predigten, in denen Spath Anteil an seinem Leben geschenkt habe, und die immer wieder erneuerte Einladung zum Beten. „Ein Gebet ist nie vergebens“, zitierte Jakob-Rötne ihn.

Marienfigur als Dauerleihgabe auf Lebenszeit

Pfarrer Thorsten Becker, Leiter der Kirchengemeinde, überreichte Spath im Online-Gottesdienst ein Gedicht von Hilde Domin. In Anlehnung an einen Vers darin dankte er Spath dafür, dass er das Wunder des offenen Himmels und der Menschwerdung Gottes in Jesus Christus in Liturgie, Gremien und seelsorgerischer Begleitung wachgehalten habe im tiefen und sehr authentischen Vertrauen auf die Gnade und Liebe Gottes.

„Seine gesellige Art, sein ehrliches Interesse an den Anliegen der Pfarrei, sein stetes Bemühen um die Wahrung von Bewährtem – all dies hat ihn zu einem geschätzten und bewährten Seelsorger werden lassen“, schreibt Becker im aktuellen „Wegweiser“ über Spath, dessen zurückhaltende und stets um Ausgleich bemühte Art im Kreis der Hauptamtlichen geschätzt wurde. Ein besonderes Herzensanliegen sei ihm auch der Blick auf das Seniorenzentrum St. Fridolin gewesen.

Wegen der Corona-Pandemie waren zum Vespergottesdienst in St. Fridolin am Sonntagabend nur geladene Gäste zugelassen: überwiegend Vertreter der Gremien und Gruppierungen der Kirchengemeinde und der fünf Pfarreien St. Bonifatius, St. Fridolin, St. Josef, St. Peter sowie St. Peter und Paul, aber auch Peter Neher, Präsident des Deutschen Caritasverbandes, den eine langjährige Freundschaft mit Spath verbindet.

Haupt- und Ehrenamtliche hatten als Abschiedsgeschenk für Spath ein Buch mit sehr persönlichen Worten, Gebeten und Gedanken gestaltet, das Becker am Ende überreichte. Überdies erhält Spath als Dauerleihgabe auf Lebenszeit die Marienfigur, die früher in der Filialkirche Heilige Familie stand, sich seit deren Profanierung vor Spaths Dienstwohnung im Pfarrhaus St. Fridolin befand und dem Geistlichen, der sich der Mutter Gottes als Fürsprecherin besonders verbunden fühlt, ans Herz gewachsen war. Das Gemeindeteam St. Fridolin lud Spath anschließend zu einem gemeinsamen Abendessen in gemütlicher Runde ein.

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