Lörrach Stimmungsvolle Atmosphäre

Markus Greiß

Weihnachtsmarkt: Das neue Drei-Plätze-Konzept stößt auf ein geteiltes Echo

Nach zweijähriger Pause ist an diesem ersten Dezembersamstag endlich wieder Weihnachtsmarkt. Zur Mittagszeit flanieren Einzelhandelskunden durch die Lörracher Innenstadt und freuen sich über die Gastronomie-, Geschenkartikel- und Glühweinbuden am Alten Markt, Hebelpark und Senser Platz.

Von Markus Greiß

Lörrach. Beschickerin Doris Hüfner nennt den Samstag „Großkampftag“. Daher ist ihr Stand am Alten Markt mit zwei Kräften besetzt.

Vor der Bude steht Jürgen Unseld und betrachtet die bunt-goldenen Miniaturfiguren, die an langen Schnüren befestigt in Augenhöhe hängen. Er kann an der neuen Dreiteilung des Weihnachtsmarkts nichts Gutes finden und vermisst „das Zentrum“, das am Alten Markt früher die Weihnachtsaktionsstände der beiden Lokalzeitungen gebildet hätten.

Mit den Christstollen die weiteste Anreise

Wenige Meter weiter begehen Eva Spieler und Jörg Geppert, die Beschicker mit dem wohl weitesten Anreiseweg, an ihrem Stand ein kleines Jubiläum: Seit 20 Jahren sind sie mit ihren Dresdner Stollen auf dem Lörracher Weihnachtsmarkt präsent. Vor der Corona-Pause in der nun budenfreien Tumringer Straße platziert, steht ihr Stand jetzt am Rand des Alten Markts.

Ein Problem haben sie damit nicht: Die Leute seien „heißhungrig“ auf ihr „ältestes Fingerfood-Gebäck der Welt“, hätten sie gesucht, gefunden und schier überrannt. „Entwicklung ist wichtig. Etwas Neues ausprobieren und schauen, wie’s läuft“, rät Geppert, und lobt ausdrücklich den Pragmatismus und das Engagement der neuen Marktmeisterin Kerstin Schneider.

Unzufriedenheit mit Standort am Hebelpark

Nicht wirklich rund läuft es derweil bei der Aktion „Leser helfen Not leidenden Menschen“ unserer Zeitung am Hebelpark. Man sei der „neuen Aufteilung nicht abgeneigt“, sagt dort Aktions-Geschäftsführerin Christiane Guldenschuh, stehe hier aber „im toten Winkel“. „Wir haben den Eindruck, dass hier deutlich weniger los ist als auf dem Alten Markt. Das wiederum sorgt für weniger Einnahmen – und weniger Erlöse für die Not leidenden Menschen“, ergänzt Chefredakteur und Aktionsvorsitzender Marco Fraune.

Auch Felix Heppeler vom Lions Club, der am dritten Weihnachtsmarkt-Standort am Senser Platz Raclette zugunsten der Tafel verkauft, trauert dem alten Platz an der Ecke Tumringer-/Turmstraße ein wenig nach. Der Markt ziehe sich durch den Wegfall der Tumringer Straße auseinander.

Als es dunkel wird und der Motettenchor am Hebelpark englische Weihnachtsklassiker zum Besten gibt, kommt dann aber auch dort Stimmung auf – und weihnachtsmarkttypisches Gedränge.

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