Lörrach „Switch Live“: Messe für Schüleraustausch im HTG

Markus Greiß
Die Messe in der Aula des Hans-Thoma-Gymnasiums erwies sich als Publikumsmagnet. Foto: Markus Greiß

Für ein Schuljahr ins Ausland? Zahlreiche Schüler informierten sich bei der „Switch Live“-Messe im Hans-Thoma-Gymnasium über Aufenthalte im englischsprachigen Ausland – mit interessanten Rückmeldungen aus erster Hand.

„Die beste Bildung findet ein gescheiter Mensch auf Reisen“, hat schon der weit gereiste Johann Wolfgang von Goethe geschrieben. Dieser Meinung waren offensichtlich auch die vielen Schüler und Eltern, die am Donnerstagabend den Weg zur „Switch- Live-Messe“ in die Aula des Hans-Thoma-Gymnasiums (HTG) gefunden hatten.

Infos aus erster Hand

Dort konnten sie sich an 19 Tischen bei Schulvertretern, Vermittlungsagenturen und einer Reisefachfrau über einen möglichen Aufenthalt an einer High School in Irland, Australien, Neuseeland, den USA oder Kanada informieren. Und: sich bei ehemaligen Austauschschülerinnen wie Anna und Bente über ihre Erfahrungen erkundigen. Die beiden hatten fast nur Gutes zu berichten: „Es war noch besser, als ich es mir vorgestellt hatte“, sagte Anna über ihr halbes Jahr im neuseeländischen Städtchen Motueka, wo sie eine „richtig liebe Gastfamilie“ erwischt hatte.

Bente fühlte sich dagegen bei ihrer ersten Gastfamilie in einem Dorf im US-Bundesstaat Wisconsin nicht wohl. Sie konnte dann aber schnell wechseln. Jetzt blickt sie auf „eine schöne Erfahrung“ zurück, hat sie doch zahlreiche neue Menschen und viel vom Land kennengelernt.

Fehlgriffe vermeiden

Doch wie lässt sich ein Fehlgriff in puncto Schule und Gastfamilie verhindern? Bei einer Vermittlungsanfrage für einen Aufenthalt in Irland stellt zum Beispiel Eoin McCormack von der Dubliner Agentur Shandon Language Solutions erst einmal viele Fragen – etwa zu Lieblingsfächern, Hobbies oder Wünschen in Sachen Gastfamilie. So soll unter mehr als 100 irischen Schulen und zahlreichen Gastfamilien die richtige Kombination gefunden werden. Letztlich könnten die Schüler aus verschiedenen Bildungseinrichtungen und Familien auswählen. „But the family is most important“, weiß McCormack aus seiner Erfahrung.

Am anderen Ende der Welt in Neuseeland kommen deutsche Austauschschüler teils auch in den schuleigenen Internaten unter, wie May-Britt Christjansen von Odenz Outdoor Education New Zealand im HTG erklärte. Da die Schulwege in dem dünn besiedelten Land oft sehr weit seien, wohnten auch viele einheimische Kinder dort.

Soll es doch lieber eine Gastfamilie sein, helfe der „Home Stay Coordinator“ bei der Auswahl und bei eventuellen Unstimmigkeiten. Deutsche Schüler würden vor allem von der großen Flexibilität profitieren, die das neuseeländische Schulsystem biete. So steht bei vielen Schülern die von der Schule organisierte „Outdoor Education“ hoch im Kurs – die Verknüpfung von Bildung und Erfahrungen in der freien Natur. Erleben lässt sich das in Neuseeland etwa beim Reiten, Klettern oder Wildwasser-Rafting.

„Es kostet richtig Geld“

Ein solcher Auslandsaufenthalt „kostet richtig Geld“, räumte Christine Lehr vom Lörracher Familienunternehmen Switch You ein, das die Messe organisiert hat.

Laut der Firmenpreisliste schlägt ein Schuljahr in Neuseeland zum Beispiel mit mindestens 20 000 Euro zu Buche. In den USA können je nach Programm auch rund 27 000 Euro fällig werden, während Irland mit gut 13 000 Euro halb so teuer ist.

Die Kosten lassen sich aber generell durch kürzere Aufenthaltsdauern drücken – oder durch ein Auslands-BAföG oder aber Stipendien des Bildungsberatungsdiensts Weltweiser, auf die Christine Lehr im Gespräch hinwies.

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