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Lörrach Teilnehmer fertigen ein Windrad Marke Eigenbau

Christiane Breuer
Der Rotor ist fertig und funktioniert. Stolz blicken die Workshop-Teilnehmer auf ihr Werk. Foto: Christiane Breuer

15 Tüftler aus Deutschland und Italien nehmen am Workshop der Dieter-Kaltenbach-Stiftung teil.

Vier Tage lang würde gehobelt, gesägt, geschliffen, geschweißt, gebohrt und geschraubt. Am fünften Tag wurde das Kleinwindrad in Betrieb genommen.

15 Jugendliche und Erwachsene aus ganz Deutschland und Italien hatten sich zum Workshop „Bau einer Kleinwindradanlage“ bei der Dieter-Kaltenbach-Stiftung angemeldet. Jonathan Schreiber aus St. Pölten hat ihnen zunächst theoretische Kenntnisse der Elektrotechnik, Baustatik und Aerodynamik vermittelt, bevor es an die Werktische und die praktische Arbeit ging.

Hier bildeten sich mehrere Gruppen, die einzelne Aufgaben übernahmen: Fertigung des Rotors, Herstellung von Rotorgondel und Mast, Bau des Generators und der Schaltelektronik.

Erfahrungen sammeln

Die drei Rotorblätter wurden aus Lärchenholzstämmen herausgesägt, geschnitzt, gefeilt und geschliffen. Eine Präzisionsarbeit, damit glatte, aerodynamisch einwandfreie, gleichförmige Flügel ohne Unwucht entstehen. Der acht Meter hohe Mast entstand durch Sägen, Flexen, Schweißen und Bohren in Teilen im Keller des Werkraums. Er sollte später zusammengefügt werden und das Windrad tragen.

Die Elektrostation wickelte die Spulen, baute einen Schaltschrank und setzte schließlich den Generator zusammen. Auch Löten stand auf den Programm. Jonathan Schreibers Ziel bei dem Workshop ist es, dass die Teilnehmer in allen Phasen der Entwicklung praxisbezogene Erfahrungen sammeln. Deshalb arbeitet man an den einzelnen Stationen nach dem Rotationsprinzip. Jeder kann nach Absprache an jedem Arbeitsschritt mitwirken.

Windrad als Alternative

Das Kleinwindrad hat, wenn es fertig ist, einen Durchmesser von 2,20 Metern, soll in acht Metern Höhe rotieren und jährlich 1000 Kilowattstunden Strom erzeugen – zunächst in der Kaltenbachstiftung, später im Waldkindergarten.

Damit ist es neben Balkonsolaranlagen auch für den Privatgebrauch interessant. Solch eine Windkraftanlage selbst zu bauen, ist aber nicht so einfach, weiß Schreiber, der in Workshops bereits 45 Anlagen mitentwickelt hat. Er selbst ist bei dem „Erfinder“ der Kleinwindanlage, Hugh Piggott, in Schottland in die Lehre gegangen. Von Piggott stammen auch Bauplan und Design des Kaltenbach-Windrads.

Expertise und Erfahrung brachten ein Zimmermeister, ein Maschinenbauingenieur und andere Handwerker ein. Unterstützt wurde der Workshop von NaturEnergie, der Volkshochschule Lörrach und dem Kiwanis Club.

Was die Teilnehmer bewegt

Was bewegt nun Menschen aus dem In- und Ausland, die 300 Euro Teilnahmegebühr, Unterkunft und Verpflegung für den Workshop bezahlen und am Schluss kein Werkstück mit nach Haus nehmen können? Es ist die Inspiration und auch das Wissen, dass man ein Windrad mit geringen Materialkosten, handwerklichem Geschick sowie präzisem Arbeiten auch selbst zuhause verwirklichen kann. Die 15-jährige Charlotte hat das Thema „Nachhaltigkeit“ in den Workshop geführt. Sie hat sich besonders für den Generator interessiert. Alberto Bartolini und Valentina Rattay aus Imola in Italien haben ein kleines Unternehmen, das Haushalte und Firmen für alternative Energieerzeugung begeistern will. „Es gibt in Italien eine große Nachfrage nach Möglichkeiten, energieautark zu werden“, sagen sie.

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