Lörrach Teuer und wichtig

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Die drei Abteilungen der Feuerwehr Lörrach aus dem Abschnitt „Nord“ sollen künftig in einer gemeinsamen Wache untergebracht werden. Foto: Archivfoto: Kristoff Meller

Feuerwehr: Bedarfsplan vorgestellt

Lörrach - Nach der Präsentation des Feuerwehrbedarfsplans für die Jahre 2020 bis 2025 in den drei Ortschaftsräten, stellte Manuel Müller, Leiter der Lörracher Feuerwehr, das Konzept auch in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Technik (AUT) vor. Kernpunkte sind die Erneuerung des Fuhrparks, die Aufstockung der hauptamtlichen Kräfte sowie der Vorschlag, den Einsatzabschnitt Nord in einem neuen Gerätehaus zu bündeln (wir berichteten).

Diese Maßnahmen sind mit erheblichen Kosten verbunden: Allein für den in die Jahre gekommenen Fuhrpark rechnet Müller mit Ausgaben von rund vier Millionen Euro, seine Kostenschätzung für den Neubau liegt bei 20 Millionen Euro.

Dennoch sei dieser angesichts der Situation in den drei Gerätehäusern sinnvoll. Der Neubau einer „Feuerwache Nord“ würde unter anderem Unterhaltungs- und Betriebskosten einsparen sowie gesetzliche Vorgaben besser erfüllen – laut Müller werden aktuell mehrere DIN-Normen nicht erfüllt. Zudem könnte die Personalsituation sowie die Tagesalarmsicherheit verbessert werden.

Ein großes Thema sei auch die fehlende räumliche Trennung von Fahrzeugen und Umkleiden. Duschen fehlen sogar gänzlich: „Im Prinzip läuft der dreckige Feuerwehrmann nach dem Einsatz nach Hause, das darf heute nicht mehr sein“, sagte Müller.

Im AUT gab es für die Arbeit der Feuerwehr ein großes Lob von den Fraktionen: „Das ist ein unglaubliches ehrenamtliches Engagement mit einer unglaublichen Professionalität“, sagte Fritz Böhler (Grüne) und erklärte im Hinblick auf die städtischen Finanzen: „Die Feuerwehren werden die neuen Schulen und kosten eine Menge Geld, aber wir müssen schauen, dass wir das irgendwie zusammenbekommen.“

Konzept für Hochausbrände

Bernhard Escher (CDU) lobte ebenfalls die Leistung der Wehr und das Verständnis der Betriebe, die ihre Arbeitskräfte für die Einsätze freistellen. Zur Überlegung, eine gemeinsame Wache für die Ortsteile zu bauen, prophezeite er: „Das wird ein Politikum, denn keiner will seine Feuerwehr verlieren.“

„Größte Hochachtung vor der Leistung“ hat auch Christiane Cyperrek (SPD). Zu den Investitionen kommentierte sie: „Da kommt einiges auf uns zu, aber das muss uns die Sicherheit der Bürger wert sein.“

„Wir schieben ein riesiges Volumen an Kosten vor uns her“, stellte auch Thomas Vogel (Freie Wähler) fest. Ein Grund dafür sei, dass die Verhältnismäßigkeit der Vorschriften nicht mehr stimme.

Bernhard Escher wollte zudem wissen, ob die Feuerwehr inzwischen für Einsätze in Hochhäusern vorbereitet sei und spielte auf das Hotel am Hauptbahnhof an. „Wir befinden uns in der finalen Abstimmung eines Hochhausbrandkonzepts, wir wissen aber schon jetzt, was in so einem Fall zu tun ist“, erklärte Müller.

Zum Thema Neubau berichtete Müller von einem Infoabend in den Ortsteilen. Von den 60 bis 70 anwesenden Feuerwehrleuten habe es keinerlei negative Rückmeldung zur geplanten Zusammenlegung gegeben. „Die Akzeptanz ist hoch und die Grundlage dafür wurde schon mit dem Bedarfsplan 2010 bis 2020 geschaffen“, erklärte Müller. Zudem fänden schon jetzt regelmäßig gemeinsame Übungen und Einsätze statt: „Das funktioniert ohne Probleme, die Abteilungen ergänzen sich super.“

Um den ehrenamtlichen Job als Feuerwehrmann attraktiv zu halten, aber auch, um benötigten Nachwuchs und mögliche Quereinsteiger zu motivieren, will Müller zudem einen Dialog mit der Verwaltung über mögliche Vergünstigungen für Feuerwehrleute führen. Als Beispiel nannte er den kostenlosen Eintritt für Einsatzkräfte ins Schwimmbad.

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