Lörrach Ticket zu teuer?

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Der Hauptausschuss diskutierte kontrovers über die Frage, ob sich die Stadt Lörrach das Ticket4Lö dauerhaft leisten kann. Foto: Kristoff Meller

Mobilität: Ausschuss diskutiert kontrovers

Lörrach - Das Ticket4Lö wurde auf Anhieb von den Bürgern angenommen. Nach Auffassung der Stadt soll die günstige Mobilitätsofferte über den Juli hinaus angeboten werden. Das Ticket kostet vier Euro und ermöglicht vier Fahrten mit Bus und S-Bahn im gesamten Stadtgebiet. Es gilt Montag bis Freitag ab 9 Uhr und an Samstagen sowie Sonn- und Feiertagen ganztägig.

Doch schon im Betriebsausschuss Stadtwerke wurde die Zukunftsfähigkeit des Ticket4Lö angesichts der damit einhergehenden finanziellen Belastung für die Stadt kontrovers diskutiert. Diese Konfliktlinie wurde im Hauptausschuss abermals deutlich.

Das Angebot geht auf eine Initiative der SPD zurück. Für diese bezeichnete Günter Schlecht das Ticket als „Meilenstein für eine günstige Tarifgestaltung und zukunftsfähige Mobilität in Lörrach.“ Für die Grünen unterstützte Thomas Hengelage den Ansatz: Wer die Verkehrswende wolle, müsse sich entsprechend engagieren.

Während Schlecht die Auffassung vertrat, Lörrach könne sich die Abschaffung des Tickets nicht leisten, entwickelte Ulrich Lusche (CDU) eine andere Perspektive auf das Angebot. Klar: Das Ticket4Lö sei eine Erfolgsgeschichte, gleichwohl sei fraglich, ob sich die Stadt dies leisten könne – insbesondere dauerhaft. Nicht zuletzt auch angesichts der Tatsache, dass im Zusammenhang mit dem Zwang zur Haushaltskonsolidierung vielerorts Mittel gekürzt würden.

Auch Jörg Müller (Freie Wähler) legte den Fokus auf die finanzielle Belastung der Kommune und forderte die Verwaltung auf, den RVL stärker mit ins Boot zu holen. Indes stellte Lutz klar, dass die Stadt den RVL nicht unter Drucke setzen könne: „Er sitzt am längeren Hebel“.

Zudem erinnerte der OB daran, dass die Stadt Millionenbeträge in Parkgaragen investiere – Summen, die weit vom Zuschussvolumen des Ticket4Lö entfernt seien.

Auch innerhalb der Fraktionen gehen die Meinungen mitunter etwas auseinander. Silke Herzog (Freie Wähler) sagte: „Wir haben mit dem Ticket4Lö das erreicht, was wir uns vorgenommen hatten. Warum sollen wir es jetzt wieder abschaffen?“

Mit vier Gegenstimmen wurde die Vorlage an den Gemeinderat weitergegeben, der am kommenden Donnerstag das letzte Wort hat.

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