^ Lörrach: „Ticket4LÖ“ kostet bald fünf Euro - Lörrach - Verlagshaus Jaumann

Lörrach „Ticket4LÖ“ kostet bald fünf Euro

Peter Ade
Das Ticket4Lö ist ein Erfolgsmodell Foto: Kristoff Meller

Der Gemeinderat beschließt für das „Ticket4LÖ“ eine Tarifanhebung um einen Euro.

Nach lebhafter Debatte stimmte das Gremium am Dienstag einer Preisanhebung beim so genannten Ein-Euro-Ticket oder „Ticket4LÖ“ um einen auf fünf Euro zu. Eine beliebige Fahrt im ÖPNV-Bus oder mit der S-Bahn durch Lörrach kostet demnach ab 1. Dezember 1,25 und nicht mehr – wie bisher – einen Euro.

Für die Tariferhöhung stimmten 19 Stadträte von CDU, Grünen, FDP und AfD. Zwölf Räte von SPD Freien Wählern und Die Linke votierten für den Beibehalt des bisherigen Tarifs mit der Begründung, er biete den Anreiz, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen und habe überdies eine soziale Komponente.

Die Stadtwerke

Der zuständige städtische Eigenbetrieb – die Stadtwerke – begründete die 25-prozentige Erhöhung in der Beschlussvorlage für den Gemeinderat mit der hohen Inflationsrate und den damit verbundenen starken Kostensteigerungen in allen Bereichen.

Die Stadtwerke, so heißt es, müssten die gesamtwirtschaftliche Situation im Auge behalten und in allen Bereichen wirtschaftliche Verbesserungen anstreben. Wörtlich: „Um einen vergleichbar kleinen Beitrag zur Verbesserung zu leisten und wegen des besseren und klaren Verkaufshandlings (runde fünf Euro pro Ticket) schlagen die Stadtwerke diese Höhe vor.“

Die Fraktionen

„Das ist eine maßvolle Erhöhung“, befand Thomas Hengelage für die Grünen und signalisierte Zustimmung. Dagegen kündigte die SPD-Fraktion „entschiedene Ablehnung“ an. „Nach wie vor“, so Christa Rufer, werde der ÖPNV in Lörrach „absolut stiefmütterlich“ behandelt. Das Ein-Euro-Ticket dürfe nicht verteuert werden, da es nicht zuletzt sozial schwachen Mitbürgern die Teilhabe am städtischen Leben ermögliche. Oliver Lehmann (CDU) erklärte bereits im Vorfeld der Debatte, in seiner Fraktion gebe es unterschiedliche Meinungen. Kritik am RVL übte Freie-Wähler-Fraktionsvorsitzender Matthias Lindemer und signalisierte Ablehnung. Sabine Schumacher (Die Linke) forderte dazu auf, das Ein-Euro-Ticket als „Lörracher Marke“ zu erhalten. Eine Preiserhöhung verwässere diesen Aspekt, ergänzte Christiane Cyperrek.

Das Zuschussmodell

Der Regio Verkehrsverbund Lörrach (RVL) wird die Vierer-Card zum 1. August von acht auf 8,60 Euro erhöhen. Das wirkt sich auf das Ticket4LÖ aus, da die Stadtwerke bei dessen Kauf die Differenz zur Vierer-Card an den RVL übernehmen müssen. Die Differenz würde sich von vier auf 4,60 Euro pro verkaufter Fahrkarte erhöhen. Dies wären pro Jahr rund 52 000 Euro Mehrkosten für die Stadtwerke, so deren Berechnung. Der bisherige Zuschuss belaufe sich auf rund 350 000 Euro pro Jahr.

„Das Ticket4Lö ist seit Jahren ein Erfolgsmodell für Lörrach. Umso mehr schmerzt uns die vorgeschlagene Preiserhöhung“, wird Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic in einer städtischen Mitteilung zitiert. Indes zwängen die allgemeinen Kostensteigerungen auch die Stadtwerke, ihre gesamtwirtschaftliche Situation zu verbessern – gerade auch im Hinblick auf die anstehenden Projekte der Stadtwerke wie die geplanten Angebotsverbesserungen im ÖPNV.

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