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Lörrach Tiefgarage soll sich rechnen

Marco Fraune
Die Sanierung der Tiefgarage ist zwar teurer geworden, doch es soll sich mindestens amortisieren. Foto: Kristoff Meller

Infrastruktur: Sanierung teurer geworden / Wohin mit „Raumkonsumenten“-Autos?

Lörrach  - Die Tiefgarage Rathaus erstrahlt nach der Sanierung in neuem Glanz. Zwar ist die Maßnahme teurer ausgefallen als kalkuliert, doch in moderatem Rahmen, wie Bürgermeister Neuhöfer-Avdic im Ausschuss erklärte. Dort ploppte die Fragestellung erneut kurz auf, welche Rolle Parkplätze im öffentlichen Raum künftig spielen.

"Moderate Kostensteigerung"

Die Preise von Bauprojekten schnellen aktuell in die Höhe. Daher zeigte sich Neuhöfer-Avdic weitgehend zufrieden, dass für die Sanierung der Rathaus-Tiefgarage zwar tiefer in die Tasche gegriffen werden musste, aber noch in erträglichem Rahmen.

Im Jahr 2019 wurde die Planung für die Sanierung mit Kosten in Höhe von 5,25 Millionen Euro genehmigt. Nun sind es 5,9 Millionen Euro geworden. „Es ist eine Kostensteigerung, die in der heutigen Zeit moderat ist“, sagte die Bürgermeisterin im Ausschuss. Da wiederum die Sanierung der Bahnhof-Tiefgarage günstiger ausfiel als gedacht, stehen unterm Strich für beide Vorhaben sogar Minderausgaben zu Buche.

Mehr E-Ladesäulen

Gründe für die Kostensteigerung bei der Rathaus-Tiefgarage ist einerseits die Zeitspanne bis zur Baufertigung. Es kam zu coronabedingten Zeitverzögerungen und Lieferengpässen. Doch auch Planungserweiterungen und zusätzliche Leistungen schlagen zu Buche. Und: Die Tiefgarage hat aktuell sieben E-Ladesäulen, doch ist nun aufrüstbar auf insgesamt 30, schilderte die Bürgermeisterin.

Sowohl in den Reihen der Grünen als auch der SPD wurde die Maßnahme mit einer Portion Unzufriedenheit aufgenommen. So setzte die Sozialdemokratin Christiane Cyperrek zwei Zahlen ohne größere Kommentare ins Verhältnis. Sechs Millionen Euro werden für die Tiefgaragen-Sanierung fällig, für die angestrebte Verdoppelung des Velo-Verkehrs in der Stadt seien in den nächsten zehn Jahren insgesamt zwölf Millionen Euro an Eigenmitteln der Kommune eingeplant. Gerd Wernthaler (Grüne) errechnete zudem die entstandenen Kosten pro Stellplatz, die bei etwa 30 000 bis 34 000 Euro liegen würden.

Ein „ordentliches Maß an Einnahmen“ stünde dem aber auch gegenüber, erweiterte Neuhöfer-Avdic das Rechenspiel. „Es wird sich amortisieren.“ So werde mit der Bewirtschaftung Geld verdient. Über 50 Jahre erfolgt zudem die Abschreibung des Projekts.

Ein Vergleich mit klassischen Wohnbau-Parkplätzen hinke außerdem. Bei diesen wird pro Monat nur mit bis zu 70 Euro an Erlösen kalkuliert, viel weiter lasse sich die Preisschraube nicht drehen, hatte der Wohnbau-Chef in der Sitzung zuvor erläutert, als es um die Parkflächen im Bereich Neue Mitte Nordstadt ging.

Folgen der Verknappung

Die Verknappung von Parkflächen wirke sich teils auch nicht so aus wie zuvor befürchtet. So seien auf dem Conrad-Areal die Parkplätze zwischenzeitlich weggefallen. „Es bricht nicht das Chaos aus“, so die Beobachtung der Bürgermeisterin.

Dennoch will auch Neuhöfer-Avdic Veränderungen für die Zukunft in Angriff nehmen. „Die Raumkonsumenten-Autos will ich nicht alle im öffentlichen Raum haben“, setzt sie hier auch auf die Tiefgaragen. Die Frequenz hat laut Verwaltung wieder stark zugenommen, aber es gebe noch Potenziale. Der Ausschuss empfahl dem Gemeinderat einstimmig bei einer Enthaltung, der Kostenfeststellung zuzustimmen.

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