„Das Gebäude ist wunderschön und die Idee mit dem Museum war großartig, aber es ist ein totes Museum“, sagt Valentina Franceschini, Präsidentin der Imprima-Gruppe, während sie die Räume besichtigt. „Es kommen aktuell nur ganz wenige Kunden hierher und ich denke, die meisten Lörracher waren ebenfalls noch nie hier.“
Da die KBC aufgrund der Verlagerung der Produktion – nur 120 der 330 Arbeitsplätze bleiben am Standort erhalten – künftig deutlich weniger Flächen benötigt, soll das Schaudepot umziehen. Die Verhandlungen mit den Eigentümern des Areals, Investoren aus der Schweiz, zum künftigen Mietvertrag befinden sich laut Franceschini in den letzten Zügen.
Fläche wird von 55 000 auf 6000 Quadratmeter schrumpfen
Die angemietete Fläche soll von rund 55 000 auf 6000 Quadratmeter schrumpfen. Die verbleibenden Abteilungen – Produktentwicklung, die Herstellung der Muster, die Kreativabteilung und der Vertrieb – sollen im Hauptgebäude unterkommen. „Es macht keinen Sinn, das Schaudepot zu behalten, weil wir im Hauptgebäude viel Platz haben“, sagt Franceschini.
Ein Mitarbeiter sei dafür bereits mit dem Projekt „Lebendiges Archiv“ betraut worden. Dieses soll „sowohl von Kunden, der Kreativabteilung aber auch von Bürgern genutzt werden“ können. In der heutigen Zeit werde es zudem „immer wichtiger, dass Kunden genau wissen, wo ihr Dessin herkommt und dass es niemand kopieren kann“, erklärt Franceschini. „Wir haben so eine große Zahl an Dessins hier, die unser Eigentum sind. Das ist ein großer Vorteil gegenüber der Konkurrenz.“
Es sei jedoch wichtig, das Archiv verfügbar zu machen, ergänzt Christophe Bulliard: „Potenzielle Kunden müssen wissen, dass wir diese Dessins haben und sie einfach finden, das ist enorm wichtig für unseren Erfolg.“
Ein Teil der Geschichte der Lörrachs
Indes möchte Imprima auch mit der Stadt, Schulen und dem Dreiländermuseum kooperieren. Denn im Schaudepot befinden sich viele Objekte, die eher ein Teil der Geschichte von Lörrach sind als Teil der KBC. „Diese sind sehr interessant für die Menschen in der Region oder das Museum, darum wäre eine Kooperation sehr sinnvoll“, sagt Bulliard. „Wir, die KBC, sind Teil der Geschichte Lörrachs und werden es auch bleiben, aber in einem Museum sollten nicht tausende Dessins gezeigt werden, sondern das Konzept dahinter.“