Von Bernhard Konrad
^
Kommentar zur Diskussion über die Perspektiven von Ortsverwaltung und Ortschaftsrat
Von Bernhard Konrad
Lörrach. Die Debatte über die Zukunft der Ortsverwaltungen und Ortschaftsräte sollte sachlich, wertschätzend, aber endlich offen und konsequent geführt werden.
Kosten, Einsparpotenziale und Alternativen müssen ebenso transparent benannt werden wie der Nutzen, inklusive derjenigen Aspekte – Stichwort „Bürgernähe“ – die nicht in rein finanziellen Beträgen dargestellt werden können.
Lörrach agiert als Gesamtstadt und wird von den meisten Menschen auch so wahrgenommen. Gleichzeitig wird es immer mühsamer, Kandidaten für die Ortschaftsräte zu finden, deren Einflussmöglichkeiten ohnehin sehr überschaubar sind.
Allerorten wird zwar die Stärkung von Quartieren und Stadtteilen gefordert. Aber: Ist diese Form der Stärkung noch zeitgemäß? Braucht Lörrach wirklich drei Ortsvorsteher? Wäre zumindest eine Verschlankung der Strukturen nicht naheliegend?
Die Ortsteile tun gut daran, sich nicht nur auf Tradition und Rechtslage zu berufen: Das wäre als Argumentationsbasis zu dünn. Die Beibehaltung von Ortsverwaltungen und Ortschaftsräten sollte ein halbes Jahrhundert nach deren Einführung gut begründet werden – andernfalls sollten sich die Ortsteile dem Wandel hin zu einer neuen Lösung nicht verschließen.
Denn: Tradition allein reicht zur Gestaltung der Zukunft nicht aus.