Nachruf: Lörrachs ehemaliger Kulturreferent Berthold Hänel ist 90-jährig gestorben
Lörrach - Die Lerchenstadt trauert um Berthold Hänel. Im Alter von 90 Jahren starb der langjährige Kulturreferent, der über Jahrzehnte hinweg das Kunst- und Kulturleben der Region begleitet und mitgestaltet hat.
An der Gründung der Musikschule war Hänel maßgeblich beteiligt. Der Umbau des früheren Hebelgymnasiums zum Museum, die Nutzung der Villa Aichele für kulturelle Zwecke, die Ausweitung der Volkshochschule und die Schaffung des Max-Läuger-Preises sind gleichermaßen seinem Einsatz zu verdanken.
In seiner Heimatstadt Freiburg machte Hänel Abitur und studierte Germanistik, Romanistik und Kunstgeschichte. Damit schuf er sich eine exzellente Basis für das spätere Wirken als Journalist und Redakteur, stets im Einklang mit einem feinen Sinn für die Musen.
Im Jahr 1971 kam Hänel zur Stadt Lörrach und war deren Kulturreferent bis zum 31. Dezember 1992, um danach auch im Ruhestand das kulturelle Geschehen im Dreiländereck zu begleiten.
Der Verstorbene organisierte zahlreiche Ausstellungen und Konzerte und erwarb sich Verdienste auf den Gebieten der italienischen und französischen Kunst. In Würdigung seines grenzüberschreitenden Wirkens wurde Hänel von der französischen Regierung zum „Chevalier dans l’Ordre des Palmes Académiques“ (Ritter im Orden der Akademischen Palmen) ernannt.
Von der französischen Regierung geehrt
Bei der Verleihung bezeichnete der damalige französische Generalkonsul Samy Hofmann den Geehrten als einen nimmermüden Wegbereiter der grenzüberschreitenden Freundschaft. Hänel selbst wertete die hohe Auszeichnung als Verpflichtung zu weiterem Wirken über die Landesgrenzen hinweg. Seine Liebe zu Frankreich basierte auf dessen „unerschöpflicher Fundgrube der Kultur“. Hänel war Europäer aus ganzem Herzen. In Lörrach selbst legte er großen Wert auf gutes Miteinander mit ausländischen Mitbürgern. Von Anfang an engagierte er sich für die Städtepartnerschaften mit dem französischen Sens, dem italienischen Senigallia und später auch mit Meerane in Sachsen.
Für viele unvergessen sind die von Hänel geleiteten Studienfahrten der Volkshochschule, seine Sprachkurse und Vorträge und nicht zuletzt die Auslobung des Max-Läuger-Kulturpreises.
Seiner Familie, insbesondere Ehefrau Angelika Hänel-Holler, gilt zum Tod des verdienten Mitbürgers die Anteilnahme unserer Zeitung.
