Nicht zu verfehlen, oberhalb des Parkplatzes „Tüllinger Berg“ bilden zahlreiche in ovaler Form angeordnete Lindenbäume einen idyllischen Ort zum Verweilen und Ruhe finden. Weit entfernt vom Lärm der Städte im Tal, bietet der Lindenplatz eine beeindruckende Aussicht über Basel, Weil am Rhein und Lörrach zu beiden Seiten des Berges und wird auch deshalb häufig von Spaziergängern und Wanderern aufgesucht. „Die ältesten Linden sind über 125 Jahre alt. Das markiert wohl den Zeitpunkt, an dem der Platz gezielt so angelegt wurde, wie er heute aussieht“, erzählt der Tüllinger Historiker Hubert Bernnat im Gespräch mit unserer Zeitung.
Als Experte für Lörracher Stadtgeschichte hat er zum Thema Nachforschungen angestellt. Laut Bernnat wurde der Platz wahrscheinlich schon im Mittelalter als Ort für Besprechungen der Dorfältesten oder germanische Gerichtsverhandlungen, dem sogenannten „Thing“, genutzt: „Die Linde hatte damals eine mystische Bedeutung und wurde mit den Göttern in Verbindung gebracht. Das erkennt man auch daran, dass sie Teil vieler Volkslieder und Gedichte ist. Außerdem waren Lindenplätze häufig Veranstaltungsort für Feste.“ So schrieb bereits Martin Luther: „Denn unter der Linde pflegen wir zu trinken, tanzen, fröhlich sein, denn die Linde ist unser Friede- und Freudebaum.“