Lörrach Trinationaler Brückenschlag

Markus Greiß
Freuten sich über den Startschuss zur Ausstellung: Markus Moehring (v.l.), Jörg Lutz, Lenita Claassen, Beat Jans und Klaus Schüle, Leiter grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Regierungspräsidium Freiburg. Foto: Markus Greiß

„Der Rhein“: Die von Lörrach aus koordinierte Ausstellungsreihe ist eröffnet

Der Startschuss zu dem Projekt, an dem sich zahlreiche Museen in Deutschland, Frankreich und der Schweiz beteiligen, ist gefallen. Vom rheinland-pfälzischen Bingen über das elsässische Straßburg bis nach Laufenburg im Kanton Aargau beleuchten jetzt 38 Ausstellungen verschiedene Facetten des Flusses.

Von Markus Greiß

Lörrach. Die Lörracher Überblicksausstellung wurde am Freitagabend im Beisein zahlreicher Vertreter aus Politik und Gesellschaft in der Stadtkirche eröffnet. In seinem Grußwort würdigte OB Jörg Lutz die „europaweit wohl einzigartige Leistung“, die das vom Dreiländermuseum koordinierte „Netzwerk Museen“ zustande gebracht habe. „Als Stadt und Dreiländermuseum sind wir stolz, dass hier in Lörrach die Fäden zusammenlaufen.“

Dank an Markus Moehring

Das Netzwerk Museen organisiert alle vier Jahre große trinationale Museumsprojekte. Nach den Ausstellungen zum 1. Weltkrieg vor acht Jahren und zur Zeitenwende 1918/19 vor vier Jahren wird „Der Rhein“ nun die letzte große Ausstellung von Museumsleiter Markus Moehring sein. Entsprechend herzlich fiel der Dank von Lutz und von Beat Jans aus, dem Regierungspräsidenten des Kantons Basel-Stadt, der als Jahrespräsident der Oberrheinkonferenz Schirmherr der Ausstellungsreihe ist. Jans bezeichnete Moehring als „Personifizierung der Dreiländeridee“.

Wie wichtig es ist, diese Idee gegenüber den nationalen Regierungen hochzuhalten, veranschaulichte Jans am Beispiel des Basler Zollprivilegs für elsässische und badische Landwirte. Bern wollte dieses Privileg kippen, dank dem bis zu zehn Kilometer von der Grenze gelegene Betriebe ihre Waren zollfrei in Basel verkaufen dürfen, doch die Basler wehrten sich erfolgreich gegen die Abschaffung. „Wir werden weiter daran arbeiten, den Landesregierungen zu erklären, dass wir grenzübergreifende Probleme gemeinsam angehen“, sagte Jans.

Gemeinsamer Kulturraum

Moehring erinnerte in seiner Ansprache daran, dass der Oberrhein bis zum Dreißigjährigen Krieg ein gemeinsamer Kulturraum gewesen, erst danach zu einer Kultur- und Sprachgrenze geworden und dann 300 Jahre lang immer wieder von Kriegen heimgesucht worden sei. Der Rhein als Zankapfel schlug sich in patriotischen Liedern nieder, etwa dem von Robert Schumann vertonten Rheinlied von 1840 und der französischen Replik „Le Rhin allemand“ von Alfred de Musset.

Vokalensemble intoniert

Deutlich friedlicher ist das Baslerlied „Z’Basel am mym Rhy“ von Johann Peter Hebel, der in Basel und im Wiesental gleichermaßen zu Hause war. Das Vokalensemble der Städtischen Musikschule Lörrach intonierte dieses und andere Lieder zum Rhein und formte damit den musikalischen Rahmen der Vernissage.

Zum Abschluss gab Kuratorin Lenita Claassen einen Überblick über die Ausstellung im Dreiländermuseum, die aus museumseigenen Originalen zusammengestellt wurde. Der trinationalen Ausrichtung des Hauses entsprechend wird der Rhein aus der deutschen, der französischen und der schweizerischen Perspektive betrachtet. Die Ausstellung ist noch bis zum 2. Juli 2023 zu sehen.

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