Lörrach Trockenheit birgt große Gefahr

Kristoff Meller

Feuerwehr: Weiterer Waldbrand am Sonntagabend in der Heilisau früh bemerkt.

Lörrach-Hauingen. Glimpflich ausgegangen ist der Waldbrand am Samstag auf einer Fläche von 1000 Quadratmetern in der Nähe des Hauinger Schützenhauses (wir berichteten ausführlich). Doch bereits am Sonntagabend gab es aufgrund der starken Trockenheit den nächsten Einsatz im Hauinger Wald. Diesmal brannten glücklicherweise nur wenige Quadratmeter in der Heilisau, bis die Einsatzkräfte vor Ort waren. Die Lörracher Feuerwehr sieht sich indes gut aufgestellt, um Waldbrände zu bekämpfen – notfalls mit interkommunaler Hilfe.

Spezielle Ausbildung für Waldbrände

Denn während sich die Abteilungen der Lerchenstadt aufs Löschen von Haus- und Wohnungsbränden konzentrieren, verfügen die am Samstag zusätzlich alarmierten Kollegen aus Maulburg laut Stadtkommandant Manuel Müller über eine spezielle Ausbildung zur Bekämpfung von Waldbränden sowie entsprechende Gerätschaften. Beispielsweise sind sie mit Löschrucksäcken mit einem Fassungsvermögen von 20 Litern ausgestattet, um auch in unwegsamen Gelände Glutnester im Boden zu löschen.

Die Lörracher Wehr musste das dafür benötigte Wasser am Samstag zunächst aufwendig aus einem Teich mittels zweier Tanklöschfahrzeuge über mehrere hundert Meter den Hang hinaufpumpen und Schläuche durch das Unterholz verlegen. „Mittelfristig müssen wir vielleicht darüber nachdenken, auch entsprechende Ausrüstung anzuschaffen, aktuell können wir aber auf die interkommunale Zusammenarbeit vertrauen“, erklärte Manuel Müller.

Brandursache noch unklar

Die Ursache des Großbrandes oberhalb des Adlernestweges am Rande des Soormatttals ist unterdessen noch nicht geklärt, ebenso die Schadenshöhe, wie Polizeisprecher Jörg Kiefer auf Anfrage erklärte. Das Polizeirevier Lörrach habe die Ermittlungen aufgenommen, die Spurensicherung sei am Sonntag vor Ort gewesen. Am Montag lagen aber noch keine Ergebnisse vor.

Kein Feuer im Wald erlaubt

Grundsätzlich appellieren Feuerwehr und Polizei an die Bürger, sich an das von 1. März bis 31. Oktober geltende Rauchverbot im Wald zu halten. Feuer machen oder Grillen ist zudem aktuell aufgrund der Corona-Verordnung im Forst ohnehin nicht erlaubt: Alle offiziellen Grillstellen wurden abgesperrt und das Feuer machen außerhalb gekennzeichneter Stellen sowie in einem Abstand von weniger als 100 Metern zum Wald ist laut Forstverwaltung grundsätzlich verboten.

Diese Regeln haben ihren Grund: Selbst das kleine Feuer am Sonntagabend am Heilisauweg hätte sich laut Feuerwehrkommandant Müller angesichts der Trockenheit „schnell ganz anders entwickeln können“, wenn die Bewohner des nahen Bauernhofs die Flammen nicht frühzeitig bemerkt und gleich gemeldet hätten. „Etwas mehr Wind und eine spätere Alarmierung und schon haben wir schnell einen Großbrand“, erläuterte Müller. Angesichts der aktuellen Trockenheit zähle wirklich jede Minute, doch gerade nachts oder in abgelegenen Waldgebieten werde ein Feuer oft nicht sofort entdeckt, umso wichtiger sei die Prävention.

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