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Lörrach Trockenheit setzt dem Wald zu

Guido Neidinger
Der Wald ist wichtiger Nahereholungsraum. Foto: Kristoff Meller Foto: Die Oberbadische

Natur: Borkenkäfer und Eschensterben sorgen für Schäden.

Lörrach - „Sie können stolz sein auf Ihren Stadtwald.“ Mit diesen Worten rundete Bernhard Schirmer seinen Vortrag zum Betriebsplan des städtischen Forsts für das kommende Jahr in der Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Technik (AUT) am Donnerstag ab.

Der für den Lörracher Wald zuständige Leiter des Forstbezirks Kandern-Schopfheim kam zu dem Ergebnis, dass der Lörracher Stadtwald im kommenden Jahr nach Einberechnung aller Kosten und Erlöse ein minimales Plus in Höhe von 9500 Euro abwirft.

Doch Geld ist laut Schirmer nicht alles. Wichtig ist der Stadtwald nach seinen Aussagen auch für die Naherholung der Bevölkerung, für den Trinkwasserschutz und für den ökologischen Ausgleich.

Der Stadt Lörrach bescheinigte Schirmer, „in großem Maße in den Wald zugunsten heutiger und zukünftiger Generationen“ zu investieren. Zielsetzungen seien die weitere Pflege des Stadtwaldes als Naherholungsraum, die Fortführung der ökologischen Aufwertung und die weitere Stabilisierung, damit der Wald „seine vielfältigen Funktionen erfüllen kann“.

Aufgearbeitet werden müssen vor allem das Eschen-sterben und die zunehmenden Borkenkäferschäden. Zu schaffen gemacht hat dem städtischen Wald laut Schirmer zudem der Extremsommer – „einer der trockensten Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnungen“. Die negativen Folgen sind: vorzeitiger Laufabwurf und damit eine Schwächung der Bäume, schlechtere Belaubung und das Absterben von Bäumen aufgrund der Trockenschäden. Auch viele Jungpflanzen waren davon betroffen. Zu weiteren Schäden hat die Zunahme des Borkenkäfers geführt. Außerdem hat der Orkan Burglind im vergangenen Winter für Sturmschäden gesorgt.

Im kommenden Jahr sollen deshalb 9130 Festmeter Holz geschlagen werden. Das sind 1630 Festmeter mehr als im Jahresdurchschnitt. Gründe sind das Eschen-Triebsterben und der weiterhin zu erwartende Borkenkäferbefall.

55 000 Euro werden im nächsten Jahr in Jungbestände investiert. Für die Wegeunterhaltung sind 49 000 Euro vorgesehen und für die Erholungsvorsorge/Schutzfunktionen 23 000 Euro. Die Verwaltungskosten für den städtischen Forst belaufen sich auf 59 000 Euro.

Insgesamt zeigten sich die Ausschussmitglieder mit dem vorgelegten Bericht zufrieden. Matthias Lindemer (Freie Wähler) sieht den vermehrten Holzeinschlag allerdings eher negativ, denn dadurch verliere der Wald einen Teil seiner wichtigen Funktion als günstiger CO 2-Speicher.

Lindemer empfahl, die natürlichen Fressfeinde des Borkenkäfers (Spechte) zu fördern. Dies geschehe bereits, erklärte Schirmer. Allerdings könnten die Fressfeinde die rapide Massenvermehrung des Borkenkäfers wie im vergangenen Jahr nicht aufhalten.

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