Lörrach Tuberkulose: Fall an der Hellbergschule in Lörrach

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An der Hellbergschule gibt es einen Tuberkulosefall. Foto: Kristoff Meller

Das Landratsamt hat Kontaktpersonen ermittelt und getestet. Eine Gefahr besteht laut Behörde nicht.

An der Hellbergschule in Lörrach-Brombach ist ein Fall einer infektiösen Tuberkulose-Erkrankung aufgetreten. Derzeit werden die engen Kontaktpersonen durch das Gesundheitsamt des Landkreises ermittelt und informiert. Es handelt sich dabei um eine Personenzahl im niedrigen dreistelligen Bereich, teilt das Landratsamt mit. Die betroffenen Kinder und Erwachsenen müssen nun auf Anordnung des Gesundheitsamts auf Tuberkulose getestet werden. Da aktuell kein erhöhtes Ansteckungsrisiko besteht, ist eine Einschränkung des Schulbetriebs nicht notwendig. Für die Bevölkerung besteht laut Mitteilung keine Gefahr. Wo sich die erkrankte Person angesteckt hat, ist derzeit noch nicht bekannt und wird weiter untersucht.

Was ist Tuberkulose?

Die Tuberkulose (Tbc) ist eine ansteckende Krankheit, die durch Tuberkulose-Bakterien verursacht wird. Die häufigste Form ist die Lungentuberkulose, es können aber auch andere Organe betroffen sein. Mit einer konsequenten medikamentösen Behandlung ist die Tuberkulose heilbar. Weltweit gehört die Tuberkulose zu den häufigsten Infektionskrankheiten. Es gibt jedoch große regionale Unterschiede. So gibt es in Deutschland mit jährlich etwa 4500 Erkrankungen (Stand 2020) nur wenige registrierte Fälle.

Ansteckung und Verlauf

Eine Übertragung von Tuberkulose-Bakterien erfolgt in der Regel durch Tröpfchen über die Atemwege von Mensch zu Mensch. Eine Ansteckung erfolgt bei Tuberkulose allerdings nicht so leicht wie bei vielen anderen durch Tröpfchen oder Aerosol übertragenen Infektionskrankheiten. In der Regel bedarf es für eine Ansteckung eines mehrstündigen Aufenthalts gemeinsam mit einer erkrankten Person vorwiegend in geschlossenen Räumen.

Bleibt eine Infektion unbehandelt, kommt es in zehn Prozent der Fälle nach Wochen, Monaten oder Jahren zu einer tatsächlichen Erkrankung. Das Erkrankungsrisiko kann durch eine vorbeugende medikamentöse Behandlung nach einer diagnostizierten Infektion nochmals deutlich gesenkt werden. Wird eine Tuberkulose-Erkrankung festgestellt, ist jedoch umgehend eine medikamentöse Behandlung erforderlich.

Wer ist gefährdet?

Kleine Kinder und Personen mit geschwächtem Immunsystem erkranken häufiger und schwerer. Von der Lunge aus können sich die Bakterien dann auch in andere Organe ausbreiten und dort eine Tuberkulose verursachen, etwa in Lymphknoten (häufig am Hals), Hirnhaut, Knochen und Bauchorganen.

Häufig beginnt die Erkrankung mit Beschwerden wie anhaltendem Husten oder Hüsteln, manchmal mit Blutbeimengungen im Auswurf, ungewollter Gewichtsabnahme, Appetitlosigkeit, Müdigkeit und Schwächegefühl, leichtem Fieber, Nachtschweiß oder auch Stechen in der Brust.

Erkrankte Personen müssen isoliert werden, sind aber in der Regel drei Wochen nach Beginn einer medikamentösen Therapie und gutem Ansprechen auf die Behandlung nicht mehr ansteckend. Ob ein Patient aus der Isolation entlassen wird, entscheidet der behandelnde Arzt oder die behandelnde Ärztin gemeinsam mit dem Gesundheitsamt.

Gibt es einen Impfstoff?

Ein Impfstoff gegen Tuberkulose (Bacille Calmette-Guérin, BCG-Impfstoff) existiert zwar, eine Impfung wird in Deutschland von der Ständigen Impfkommission jedoch seit 1998 nicht mehr empfohlen. Damit folgt Deutschland den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation, keine generelle Tuberkulose-Impfung durchzuführen, wenn das Infektionsrisiko für Tuberkulose in der Bevölkerung unter 0,1 Prozent liegt.

Die Schutzwirkung der Impfung beträgt 50 bis 80 Prozent.

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