Wohnraum versus Natur
Grundsätzlich wird es bei der Äußerung der BUND-Sprecherin Amandine Tupin, die der Innenverdichtung bei der Wohnraumschaffung mehr Priorität einräumt und die wichtigen Naturflächen erhalten will. „Bauen ist nicht die Lösung für die so genannte Wohnungsnot“, so ihre klare Positionierung. Ähnlich sieht es der Hauinger Hartmann Schäfer, der ebenfalls an die demografische Entwicklung erinnert, also dass bald Wohnraum frei werde.
Das sagt die Politik
Fraktionsübergreifend herrscht Verständnis für die Bürger-Bedenken. „Wir werden alles tun, um die Verfahren seriös durchzuführen“, versichert Fritz Böhler (Grüne), der unterstreicht: „Wir wollen und werden nicht um jeden Preis bauen.“ Angesichts teils zugespitzter Äußerungen aus der Tumringer Bürgerschaft rät Hubert Bernnat (SPD) zum verbalen Abrüsten. Seine Fraktion stimme für das Verfahren, da die Verdichtung richtig sei. Fraktionsmitglied Christiane Cyperrek sieht diese mittlerweile aber nicht mehr als zeitgemäß dort an. Es gehe nur um den Vorentwurf und den nächsten Schritt im Verfahren, erklärt Petra Höfler (CDU). „Viele Bedenken müssen aber noch ausgeräumt werden.“ Es gelte, nun gründlich alles zu prüfen, ergänzt auch Bau-Experte Thomas Denzer (Freie Wähler). „Irgendwie einen Konsens“ müsse man finden. Weil er verkehrlich nicht mitgehe, stimmt Bernhard Escher gegen den nächsten Verfahrensschritt. Matthias Koesler (FDP) erkennt hingegen die positiven Aspekte des Neubaugebiets, das damit auch die Infrastruktur profitiere, in Form von Kindern für die Kita oder auch die Grundschule.
Auf dem Prüfstand
Nach den zahlreichen Wortäußerungen aus Reihen der Bürgerschaft und der Politik ist klar: Anregungen, Bedenken und Hinweise wird es wohl viele im weiteren Verfahren geben. Speziell der Baustellenverkehr steht dabei auf dem Prüfstand, aber angesichts eines veränderten Blickwinkels ist auch die Zustimmung zur Schaffung der 27 geplanten Wohneinheiten noch nicht gesichert.