Lörrach Typisch italienisch

Gabriele Hauger
Adolfo Sebastiani widmet seine Show seinem großen Idol Adriano Celentano Foto: Gabriele Hauger

Freunde italienischer Rock– und Popsongs kamen am Samstag auf ihre Kosten. Bei einer Hommage an Adriano Celentano.

„Un Italiano vero“ – ein echter Italiener – so gab sich Adolfo Sebastiani auf der Burghof-Bühne. Natürlich brachte er auch diesen italienischen Ohrwurm am Samstagabend zu Gehör, an dem er mit Band und Sängerin Elisa Carillo eine musikalischen Hommage an den inzwischen 85-jährigen Adriano Celentano bot.

Perfektes Styling

Als Double könnte Sebastiani glatt durchgehen. Styling, Frisur, Bewegung und rauchige Stimme – bis hin zum Goldkettchen war die Imitation nahezu perfekt. Erstaunlich nur, dass der Saal nur gut zur Hälfte gefüllt war, angesichts der großen italienische Community in Lörrach und der ganzen Regio.

„Azzurro“

Die, die gekommen waren, hatten ihre Freude an der Mischung aus rockiger Italienità, am Schwelgen in so wunderbaren Evergreens wie dem unvergessene „Azzurro“, dem groovigen „Svalutation” oder dem oben erwähnten „Italiano vero“, das ursprünglich aus der Feder von Toto Cutugno stammt – auch er ein großer italienischer Barde. Pikanterweise hatte der Autor den Song 1983 für Adriano Celentano geschrieben, der diesen jedoch zu singen ablehnte, woraufhin Cutugno das Lied selbst veröffentlichte – mit Erfolg.

Adolfo Sebastiano hat sich seit dem Jahr 2002 als Double ganz der Musik seines großen Vorbilds verschrieben. Er würdigt damit völlig unironisch ein Stück italienischer Musikgeschichte. Und plaudert mit großer Selbstverständlichkeit in seiner Heimatsprache mit dem Publikum, verrät kleine Anekdoten, unbekümmert darüber, ob ihn auch alle verstehen.

Viel wichtiger ist sowieso die Musik. Unterstützt von drei Bläsern, Giarren, Schlagzeug und Keyboard hatte Sebastiani noch seine Sängerin im hautengen, knallroten Kleid dabei, die schon rein optisch das perfekte Klischee einer attraktiven Italienerin bediente. Mit viel Gestik und geschmeidigem Körpereinsatz, setzte sie gesanglich zwar keine eigenen Akzente, unterstützte indes hervorragend die Gesamtwirkung der Show, deren Fokus natürlich auf Adolfo/Adriano lag.

Lebensfreude

Das Programm erfüllte ganz die Erwartungen des eher älteren Publikums. Dieses konnte in rockiger Lebensfreude, sanfter Melancholie und leidenschaftlicher Romantik baden – herrlich typisch italienisch eben.

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