Lörrach Über Wirtschaft und Wohlstand

Gottfried Driesch
  Foto: Gottfried Driesch

Im Forum der Hauptstelle der Sparkasse Lörrach-Rheinfelden wurde am Montag die Ausstellung „In welcher Ordnung wollen wir leben?“ eröffnet.

Anlässlich der sehr gut besuchten Vernissage hielt Lars P. Feld, Direktor des Walter Eucken Instituts, den Eröffnungsvortrag.

Walter Eucken (1891-1950) war ein Ökonom und Vordenker zur „Sozialen Marktwirtschaft“. Seine Gedanken flossen maßgeblich in die Wirtschaftspolitik von Ludwig Erhard, der als Vater der Sozialen Marktwirtschaft und des Wirtschaftswunders gilt, ein. Eucken und seine Theorien bildeten gleichsam den Ankerpunkt des Eröffnungsvortrages.

Schwierige Zeiten

„Die guten Zeiten sind erst einmal vorbei“, führte Feld aus. Von 2010 bis 2019 habe es einen langen Aufschwung durch niedrige Zinsen und wirtschaftliches Wachstum gegeben. Man konnte gewissermaßen aus dem Vollen schöpfen. Jetzt sei die Zeit der knappen Kassen gekommen. Dies führe zu einem Verteilungskampf. Er erinnerte an die Themen Elterngeld, Energiesubventionen oder die Mehrwertsteuer in der Gastronomie.

Zwei Forderungen müssten an die Wirtschaftsordnung gestellt werden: Sie müsse menschlich sein und funktionieren. Kartelle, so zeige es die Geschichte, gingen immer zu Lasten Dritter.

Schuldenbremse

Feld sprach sich vehement für die Schuldenbremse im Grundgesetz aus. „Wir müssen die unterschiedlichen Ansprüche heute lösen und nicht durch Schuldenaufnahme auf kommende Generationen verlagern“, sagte er. Gleichsam sprach er sich gegen die Subventionierung von Energie für energieintensive Betriebe aus. Dies würde nur sehr wenigen Großbetrieben zu Gute kommen – der Mittelstand und das Kleingewerbe, etwa eine Bäckerei, blieben außen vor. Diese Betriebe und die Haushalte würden sogar zusätzlich belastet, da die Subventionierung auf die anderen Verbraucher umgelegt werde.

Vielmehr solle sich der Staat überlegen, ob er nicht Abgaben wie Stromsteuer oder Netzentgelte senken solle – dies käme allen zu Gute, argumentierte Feld.

Die Ausstellung

„Die Konzeption der Ausstellung steht bereits seit 2020“, erläuterte der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Lörrach, Rainer Liebenow. Aber es sei wohl richtig gewesen, mit der Durchführung bis nach der Pandemie zu warten. Jetzt wolle man besonders junge Menschen mit dem Thema „Wirtschaft“ vertraut machen. Darum wird es an Vormittagen besondere Führungen durch die Ausstellung geben.

In der Ausstellung werden auf zahlreichen Ständern mit einzelnen Themenblöcken die wirtschaftlichen Zusammenhänge und deren Auswirkungen veranschaulicht. Dazu können die Besucher auch kurze Stellungnahmen abgeben.

Die Ausstellung kann bis zum 17. November zu den Öffnungszeiten der Sparkasse besucht werden. Zudem sind weitere Begleitvorträge zum Thema vorgesehen.

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