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Lörrach Uhren-Kunst im Burghof

Veronika Zettler
Die Ausstellung „Kunst tickt anders“ bei der Vernissage im Burghof-Foyer. Foto: Veronika Zettler

Wie spät ist es eigentlich? Darauf geben die Uhrenkunstwerke im Burghof-Foyer unterschiedliche Antworten. Die Ausstellung „Kunst tickt anders“ des Vereins Bildende Kunst (VBK) lädt bis zum 5. November zum Betrachten, Nachdenken und Philosophieren ein.

Wie spät ist es eigentlich? Darauf geben die Uhrenkunstwerke im Burghof-Foyer unterschiedliche Antworten. Die Ausstellung „Kunst tickt anders“ des Vereins Bildende Kunst (VBK) lädt bis zum 5. November zum Betrachten, Nachdenken und Philosophieren ein.

Zeit ist relativ, daran erinnert das Uhrenkunstwerk von Gabriele Menzer. In den Uhren von Bettina Bohn und Astrid Homberger ist es bereits fünf nach zwölf, was vermüllte Meere und sterbende Wälder angeht. Andreas Streun dagegen hat unter dem Titel „Chronophagus Annihilatrox“ einen organisch anmutenden „Zeitfresser“ gestaltet, der das wertvollste Gut des Menschen mit scharfen Zähnen verschlingt. Dazu passt der Zeitmesser von Karin Mäge, der den allgegenwärtigen Zeitdruck ins Visier nimmt; ebenso die Chamäleon-Uhr von Christiane Knaup mit dem Ratschlag „Carpe Diem“ – packe den Moment beim Schopf.

37 Kunstwerke zu sehen

Vielleicht muss man die Uhren auch einfach nur anders stellen, um Problemen wie Vergänglichkeit und Co. die Stirn zu bieten. So läuft die Uhr von Rainer Grünzner rückwärts, und wer sich nur konsequent genug an diesem Zeitmesser orientiert, wird vielleicht wie Benjamin Button statt älter immer jünger.

Dass „alte Traditionen, esoterischer Firlefanz und nationalistische Ideen“ kein Zukunftskonzept sein können, mahnt die spiegelverkehrte Uhr von Sonja Itten, die ein mittelalterlicher Hexen-Holzschnitt ziert. Indes ist Zeit auch Geld, wie die Uhr in 24 Karat Gold von Tanja Bürgelin-Arslan in Erinnerung ruft.

Insgesamt 37 Uhrenkunstwerke von Künstlerinnen und Künstlern des VBK sind im Burghof zu sehen. Marga Golz, Vorsitzende des Vereins, und ihre Kollegin Ellen Mosbacher haben die neue Themenausstellung organisiert, kuratiert wie auch eigene Werke beigesteuert.

Zwei, die zusammenpassen

Im Gespräch mit Burghof-Chef Timo Sadovnik war man sich schnell einig: Der größte Kunstverein der Stadt und ihr größtes Kulturhaus passen gut zueinander. Dass die Vernissage mit der Eröffnung der neuen Burghof-Saison zusammenfiel, kam beim Publikum durchweg gut an (wir berichteten).

Mit Unterstützung von Sponsoren konnte das Installationsproblem gelöst und ein umfangreiches Begleitheft erstellt werden. Ausstellungsbesucher erhalten die Broschüre kostenlos in der Ausstellung.

Marga Golz ist überzeugt: Manch einer, der im Getümmel des Eröffnungsabends nur einen kurzen Blick auf die Kunstwerke werfen konnte, wird noch einmal vorbeikommen, um sie sich in aller Ruhe anzuschauen.

Genau dazu lädt das Ausstellungsthema „Kunst tickt anders“ ein. Bewusst wolle man damit auch einen Gegenpol zur Flüchtigkeit der Kunstrezeption im Instagram-Zeitalter setzen, sagt Golz.

Die Ausstellung kann zu den Öffnungszeiten des Burghofs von Montag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr und Samstag von 9 bis 13 Uhr besichtigt werden. Kaufinteressenten können sich bei den jeweiligen Künstlern melden.

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